Erfahrungsbericht zum Schlafsack: Yeti Passion Three
Testzeitraum
April – Juli 2014, Wanderreise 2000 Kilometer Appalachian Trail (USA)Januar – Juni 2017, Wanderreise 3000 Kilometer Te Araroa (Neuseeland)
Testobjekte
2 Yeti Passion Three, Größe M und LTestbedingungen
Fast täglicher Gebrauch während der Wanderungen. Verwendung mit Liner (Innenschlafsack).Lagerung
Bei Nichtgebrauch in den mitgelieferten Netzsäcken, trocken, sauber und kühl.Während der Wanderungen komprimiert in wasserdichten Packsäcken (Seat to Summit), ohne Rücksicht auf Verluste. Auslüften und Trockenhalten war nicht immer möglich.
Erfahrungen USA
Die neuen Schlafsäcke hielten was sie versprachen. Leicht und dabei recht warm, robust und flauschig zugleich. Gleich zu Anfang der Wanderung, im Frühling, ergänzten wir den YETI PASSION THREE mit einem wärmenden Liner, da wir froren. Temperaturen um 10 Grad waren danach perfekt, unter 3 Grad wurde unangenehm und alles über 10 Grad war zu warm. Wenn es kalt wurde zogen wir Thermokleidung und Daunenjacken an, wenn es zu warm wurde benutzten wir den Liner alleine und der Yeti diente als zusätzliche Decke.Bald merkten wir, dass der dünne Stoff und der zierliche Reißverschluss kein Grund zur Sorge sind und wenn man mal den Stoff einklemmt, was häufiger passiert, macht das nichts aus. Bis heute ist der Stoff und der Reißverschluss tadellos intakt.
Das Wetter war eher warm mit wenig Regen. Wir konnten oft lüften, dadurch gab es wenig Geruchsbildung durch nasse Daunen. Die Schlafsäcke konnten sauber gehalten werden durch den Liner.
Gewaschen haben wir die Schlafsäcke nach der Wanderung Zuhause in der Waschmaschine. Dafür benutzten wir Daunenwaschpulver und trockneten sie anschließend mit Tennisbällen im Trockner. Das Ganze war überhaupt nicht schwierig und kein Problem.
Der (Seiden-)Stoff ist sehr angenehm auf der Haut.
Erfahrungen NZ
Neuseeland war kälter und nässer und die Schlafsäcke nicht mehr neu. All das zusammen führte zu häufigem Frieren unsererseits. Wir wussten dabei immer: wir frieren, werden aber nicht Erfrieren. Wenn wir die Reise nochmal machen würden, dann würden wir wärmere Schlafsäcke mitnehmen, die dann aber natürlich auch schwerer wären. Die Temperaturen lagen zwischen -3 und 20 Grad. Wir machten beim Frieren ein paar Beobachtungen: der Wärmeverlust war an den Seiten am Größten (direkt oberhalb der Isomatte) und eine gut isolierte Isomatte konnte die Wärmeleistung beträchtlich steigern.Für ein bisschen mehr Komfort polsterten wir die Schlafsäcke von Innen im Oberkörperbereich mit unseren Daunenjacken (Ghost Whisperer von Mountain Hardware), hauptsächlich um die „Wärmelöcher zu stopfen“.
Geruchsentwicklung war auch auf dieser Wanderung kein Problem obwohl die Trockenhaltung und das Lüften sehr schwierig waren.
Nass geworden sind die Schlafsäcke zum Glück nie, aber feucht. Hier konnten wir keine Einschränkungen feststellen.
Die Schlafsäcke wurden nach der Wanderung einmal mit Daunenwaschmittel in der Waschmaschine gewaschen und anschließend im Trockner mit Tennisbällen getrocknet. Auch das hat wieder problemlos geklappt.
Verschleißerscheinungen
Weniger Federn, und ungleichmäßige Verteilung der Daunen, „Wärmelöcher“
Verwendungstipps:
Man sollte einen Liner verwenden um den Schlafsack sauber zu halten und die Waschhäufigkeit zu minimieren.Wenn dem Anwender der Schlafsack zu kühl erscheint, helfen erstmal Klamotten im Fußteil (z.B. die Wanderkleidung, die man zum Schlafen nicht trägt). Es scheint als würde der Schlafsack hierüber Wärme verlieren. Eine gut isolierende Isomatte ist ebenfalls wichtig, damit der Schlafsack richtig funktionieren kann - aber das ist ja bei jeden Schlafsack so.
Fazit
Unsere Schlafsäcke haben uns treu begleitet und nicht im Stich gelassen. Auch wenn sie mal etwas feucht geworden sind, haben sie uns warmgehalten.Sie waren sehr viel robuster als zunächst erwartet. Wir haben die Schlafsäcke sorgsam behandelt und wir haben keine Löcher oder Risse erlebt. Der Reisverschluss klemmt den Stoff bei jedem Öffnen und Schließen etwas ein, selbst wenn man aufpasst. Doch der Stoff nimmt das klaglos hin.
Die Temperaturangaben müssten für uns etwas höher angelegt werden. Die Komfort-Temperatur würden wir von 7 °C auf 8 °C setzen, Limit-Temperatur von 3 °C auf 5 °C und die Extrem-Temperatur von -10 °C auf 0 °C erhöhen. Generell lässt der Schlafsack nicht so viel Spielraum zu. Bei unter 3 °C friert man deutlich und bei über 10 °C fängt man bereits an zu Schwitzen. Aber man kann den Schlafsack gut offen lassen und als Decke nutzen.
Die Größe M war bei einer Körpergröße von 158 cm gut und die Größe L bei einer Körpergröße von 185 cm ebenfalls ausreichend. Beide sind schmal geschnitten, so dass man nicht innerhalb des Schlafsacks ein Bein anwinkeln kann. Daran muss man sich erstmal gewöhnen.
Das Gewicht bei der Wärmeleistung ist immer noch sehr überzeugend!
Der Außenstoff ist sehr angenehm und weich. Atmungsaktivität war gegeben und angenehm.
Die Gestaltung der Kapuze konnten wir nicht nutzen. Als Kopfkissen haben wir wasserdichte Packsäcke mit Klamotten drin verwendet, die wir in einen Buff (Halstuch) gepackt haben. Dieses Konstrukt lag dann auf der Kapuze, die trotzdem noch zuziehbar bleib.
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