Te Araroa Trail Fazit
Was der Te Araroa ist
Der Te Araroa ist ein 3000 Kilometer langer Wanderweg, der durch ganz Neuseeland führt.
Die atemberaubend schöne Landschaft der Südinsel, mit ihrem blassen Tussock-Gras Hügeln, den saftig grünen Feldern mit Schafen und Kühen und die rauen Felsberge mit Schotterabhängen, hat es mir auf jeden Fall schwer angetan. Das Wasser dort ist immer so klar, dass man auf den Grund gucken kann und wenn man an den Blue Lake kommt, fragt man sich was an diesem (wissenschaftlich nachgewiesen) reinsten Wasser der Welt eigentlich noch klarer sein soll als in allen anderen Flüsschen und Seen.
Die Wälder sind hübsch und besonders, und manchmal märchenhaft mit Moos überzogen. Doch leider war der Weg in den Wäldern meist so schwierig und anstrengend (zugewachsen, tiefer Matsch), dass wir das nur hinterher auf den Bildern bewundern konnten.
Die Kiwis sind der Hammer wenn es um Gastfreundschaft geht. Man lernt auch eine Menge Leute kennen wenn man zu Fuß ein Land durchquert. Ein Problem ist, dass derTe Araroa noch so unbekannt ist, dass die Anwohner gar nicht wissen, dass du eventuell Hilfe/Unterstützung brauchen könntest.
Dadurch, dass der Wanderweg vertikal durch Neuseeland führt, und Neuseeland recht schmal ist, kann man sehr viel von dem Land sehen während man wandert. Ein paar Side Trips würden wir dennoch empfehlen, denn sonst verpasst man Mt Cook und Mt Aspiring National Park, Abel Tasman, Christchurch, Rotorua, Taranaki und die Coromandel Halbinsel sowie Hawks Bay.
Der Te Araroa ist sehr abwechslungsreich! Manchmal ändert sich die Landschaft 5 mal am Tag.
Was der Te Araroa nicht ist im Vergleich zum Appalachian Trail
Wer bereits viel gewandert und/oder ein Truhiker ist und denkt er/sie ist gut vorbereitet, sollte wissen, dass der Te Araroa (noch nicht) auf dem Standard anderer Fernwanderwege ist.
Das Problem mit dem Te Araroa ist, dass der Weg an sich sehr anspruchsvoll ist. Nicht wegen seiner Länge und nicht immer wegen der Steigung oder dem Terrain, sondern wegen dem neuseeländischen Wetter und mancher Streckenabschnitte, die entweder technisch oder logistisch anspruchsvoll sind oder einfach überhaupt nicht gewartet oder gepflegt werden. Was uns daran geärgert hatte war, dass man den Weg mit etwas Arbeit (Mähen, umgefallene Bäume entfernen, Zeltplätze anlegen...) sehr viel angenehmer gestalten könnte. Es fühlte sich manchmal wie sinnlose Quälerei für nichts an.
Das Problem mit dem Te Araroa ist, dass der Weg an sich sehr anspruchsvoll ist. Nicht wegen seiner Länge und nicht immer wegen der Steigung oder dem Terrain, sondern wegen dem neuseeländischen Wetter und mancher Streckenabschnitte, die entweder technisch oder logistisch anspruchsvoll sind oder einfach überhaupt nicht gewartet oder gepflegt werden. Was uns daran geärgert hatte war, dass man den Weg mit etwas Arbeit (Mähen, umgefallene Bäume entfernen, Zeltplätze anlegen...) sehr viel angenehmer gestalten könnte. Es fühlte sich manchmal wie sinnlose Quälerei für nichts an.
Auf dem Appalachian Trail war ein gewisser Qualitätsstandard normal und viele Freiwillige halfen den Trail zu pflegen. So kommt es, dass es dort über jedes Bächlein eine Fußbrücke gibt, an jedem Abschnitt mit ausgetrockneten Quellen Wasserkanister und an jeder dritten Straße Trailmagic. Diese "Trailkultur" wirst du NICHT auf dem Te Araroa finden.
Dafür gibt es ein ausgedehntes Hüttennetz auf der Südinsel, das die Shelter des Appalachian Trail auf jeden Fall weit übertreffen. Und es gibt jede Menge Hängebrücken über die allerschlimmsten Flüsse und Schluchten.
Ansonsten hatten wir wegen der vielen Fluss- und Bachüberquerungen oder wegen Regen, nassem Gras oder Moos oder Matsch... in mehr als 70 Prozent der Zeit nasse Füße auf dem Te Araroa. Zum Vergleich auf Appalachian Trail: 3 Tage. Wobei wir 2014 auch ein besonders trockenes Jahr erwischt hatten.
Da der Te Araroa erst 2011 eröffnet wurde, gibt es noch viel Entwicklungspotential und der Wanderweg ist (noch) ein Provisorium und nicht fertiggestellt. Die Hauptpriorität lag bisher darin den kompletten Weg mit Wegmarkierungen zu versehen. Ich würde sagen, dass dieses Jahr die meisten Strecken ganz ordentlich markiert waren. Trotzdem ist der TA weit davon entfernt, dass man ohne GPS und Karte navigieren kann (für den Appalachian Trail braucht man weder noch; nur das Guidebook).
Als ich vor dem Trail gelesen habe "Provisorium", konnte ich mir nicht so viel darunter vorstellen. Alle schreiben, dass es in Neuseeland verschiedene Wanderwege gab, die mit Straßenabschnitten verbunden wurden um daraus den Te Araroa zu formen. Und genau das könnt ihr euch darunter vorstellen.
Schau aus dem Fenster. Was siehst du dort? Straße? Gehweg? Feldweg? Wiese? Stadt? egal was es ist, vermutlich gibt es einen Teil des Te Araroas, der genau so ist wie das was du vor dem Fenster sieht.
Die "Konnektorstrecken" sind nicht wirklich zum Wandern geeignet und vom Te Araroa Trust auch nicht immer dafür gedacht. Sie sind da, weil es im Moment keine Alternativen dazu gibt. Wer sie läuft hat meist eine Menge Leiden für nichts.
Schau aus dem Fenster. Was siehst du dort? Straße? Gehweg? Feldweg? Wiese? Stadt? egal was es ist, vermutlich gibt es einen Teil des Te Araroas, der genau so ist wie das was du vor dem Fenster sieht.
Die "Konnektorstrecken" sind nicht wirklich zum Wandern geeignet und vom Te Araroa Trust auch nicht immer dafür gedacht. Sie sind da, weil es im Moment keine Alternativen dazu gibt. Wer sie läuft hat meist eine Menge Leiden für nichts.
Als Ergebnis werden viele dieser Strecken übersprungen. Wer den Anspruch hat alles zu laufen, sollte sich bewusst sein, dass das nicht für Jeden Sinn macht.
Auf dem Appalachian Trail konnten wir uns darauf verlassen, dass der Weg an sich zugänglich ist und es einen Platz zum Schlafen geben wird, dass wir Wasser und Schutz finden würden. Der Te Araroa fordert etwas mehr Planung was das angeht.
Ich nenne sie die vier Grundbedürfnisse des Wanderers:
1) Wasser
2) Schutz vor Kälte/Hitze/Nässe
3) Platz zum Schlafen
4) Sicherer Trail/ Weg ist zu finden
Es gab Stellen auf dem Te Araroa, wo die diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Kilometer
Die genaue Länge des Te Araroa Trail lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Offiziell wird immer von ca. 3000 Kilometern gesprochen. Die eingezeichneten Kilometer in den offiziellen Te Araroa Maps sind 3008 Kilometer, wobei Wasserwege, die man mit dem Boot zurücklegt, normalerweise ebenfalls mitgezählt werden. Nimmt man die (ebenfalls offiziellen) Trailnotes und zählt alle dort beschriebenen Strecken (Angaben der Kilometer) zusammen, dann kommt allerdings eine Gesamtstrecke von 3198 Kilometern raus. Da wir vor allem diese Trailnotes und das GPS unserer Handys auf maps.me zum Navigieren benutzt haben, können wir mit Sicherheit sagen, dass auch diese Angaben NICHT stimmen. Es war teilweise richtig, aber oft waren es noch mehr Kilometer als in den Trailnotes angegeben, die wir laut unseres GPS oder dortiger lokaler Schilder zurück gelegt haben.
Wir schätzen die Gesamtlänge des Te Araroa auf etwa 3250 Kilometer.
Wir haben Strecken des Te Araroas ausgelassen. Manche aus einer Notsituation heraus, manche weil es stark befahrene Highways waren, manche weil sie gesperrt waren (Erdrutsch, Überflutung). Dafür haben wir Ausflüge woandershin gemacht, wie zum Beispiel zum Round the Mountain Track und dem Abel Tasman Track.
Da wir die Gesamtlänge des Te Araoa nicht kennen, haben wir als Basis unserer Berechnung die offiziellen Angaben genommen und die übersprungenen Kilometer von der Gesamtzahl abgezogen. Es ist ein ungefährer Richtwert, der sicherlich die Gesamtstrecke unterschätzt. Wir vermuten, dass wir ca. 3000 km gelaufen sind.
STRECKEN
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Insgesamt
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Südinsel
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Nordinsel
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Steward Island
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Abel Tasman/
Inland Track
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Ergebnis
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Kilometer
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2740,5 km
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1311 km
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1429,5 km
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32 km
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74 km
|
2846,5 km
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Km/Tag (Durchschnitt)
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23,4 km
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20,5 km
|
25,5 km
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längste Strecke
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45 km
|
ca. 35 km
|
45 km
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80 Kilometer wurden mit einem Fahrrad zurück gelegt. Die restliche Kanustrecke haben wir ein Jetboat genommen.
Wetter
Es wird viel über das neuseeländischen Wetter geredet. Was kann ich mir darunter vorstellen? Horizontaler Regen. Der stärkste Wind den ihr je erlebt habt. Regenstürme, die wirklich durchgehend 50 Stunden anhalten können mit Niederschlägen von 300mm pro Stunde. Schnee im Sommer (Südinsel).
Wir fanden Neuseeland kälter und regnerischer als erwartet. Wenn wir mit unserer Erfahrung jetzt noch einmal packen würden, dann würden wir noch wärmere Schlafsäcke einpacken und Regenjacken suchen, die auch stundenlangem Regen in der Stärke einer Dusche stand hält. Falls es sowas überhaupt gibt. Henning würde sogar wasserdichte Handschuhe mit bringen. Jetzt im deutschen Hochsommer ist es schwer sich vorzustellen, aber die Kombination aus Kälte, Regen und Wind hat oft zu gefühllosen Fingern und Händen geführt.
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