Geschenkideen für Wander, Thru-Hiker, Weitwanderer und Outdoorfans

15:50 Mela 2 Kommentare



Bald ist wieder WEIHNACHTEN! Was? nur noch gute 5 Wochen und 4 Tage??
Obwohl ich normalerweise immer recht früh dran bin mit allen Geschenken, hinke ich dieses Jahr mächtig hinterher - und dass obwohl  mehr Zeit habe als sonst.

Ich mag ja Geschenke, die ich online bestellen kann und die derjenige gut gebrauchen kann.
Falls ihr Outdoorfans beschenken wollt, kommen hier ein paar Ideen worüber man sich als Wanderfreund freuen würde. Die Artikel sind verlinkt, bei den Links handelt es sich um AffiliateLinks zu Amazon oder Bergfreunde.de.
Ich habe es in die Kategorien kleine Geschenke und große Geschenke aufgeteilt, je nachdem was dein Budget ist.


Geschenke bis 50€

1.) leichte Zeltheringe

ausprobiert und empfehlen können wir:
MSR (23€)
und
J Stakes von Big Agnes (meine persönlichen Favoriten, aber leider gibt es die nicht in Deutschland zum nachbestellen - NACHTRAG OKTOBER 2020: gibt es jetzt!)

2.) Sea to Summit Ultra Sil Packsack 10-27€

Von den Packsäcken kann man nie genug haben, ihr Gewicht ist unschlagbar, aber leider sind sie nicht für die Ewigkeit gemacht.

3.) Outdoorhandtuch ca. 20€

Wer von euch kennt diese Outdoorhandtücher, die nur fusseln und mit denen man einfach nicht trocken wird? Nach langer Suche bin ich zu den Packtowl gekommen, die angenehm und wirklich trocknen und super leicht sind.

4.) Therm-a-Rest Z Seat 17€

Wer meine Reisetagebücher gelesen hat, der kennt mich und weiß um meine kleine Obsession mit der Sitzmatte. Was ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde? Diese Matte!

5.) Menstruationstasse ca. 24€

Nur was für Frauen, die ihr gut kennt =)
Ich habe eine solche Silikontasse zum Auffangen der Menstruationsblutung von Intima, die Lilycup, deshalb verlinke ich diese, denn dann weiß ich wovon ich spreche. Es gibt sie in Größe A oder Größe B. Gewichtstechnisch rechnet sich das nur gegen Tampons wenn man seine Regel beim Wandern ganz normal bekommt und sie sich nicht irgendwie wegen der Anstrengung verabschiedet, so wie bei mir jedes Mal.

6.) Buffschal 28€-30€

Der Buff Rundschal muss nicht aus Merinowolle sein, ich persönlich empfinde ihn aber angenehmer. Merinowolle hat tolle Temperatureigenschaften: sie wärmt gut und kühlt aber auch! 
Benutzen kann man den Merinoschal als Schal, als Mütze, als Haarband als Sonnenschutz und als Kopfkissenbezug. Ich würde eine hellere Farbe empfehlen wenn er als Haarband und Sonnenschutz dienen soll.

7.) Wandersocken mit Merinowolle

oder

8.) Leichter Wasserfilter

Wir schwören ja auf den Sawyer Mini (40€). Allerdings nicht als Druckfilter, sondern in einer Konstruktion  mit einem Platypus (27€-30€) als Gravitationsfilter. Funktioniert genauso gut wie das Vorbild GravityWorks (80€), ist leichter und günstiger

9.) Outdoor Fertiggerichte, z.B. Real Turmat 20€-50€

Diese Gerichte sind eigentlich sehr lecker, man gönnt sie sich aber fast nie, weil sie einfach als Standardversorgung auf einer Weitwanderung viel zu teuer sind.

Und um bequem aus diesen Tüten essen zu können braucht man:

10.) Einen langen Titangöffel 21€

Die Plastikdinger brechen früher oder später, meist in den blödesten Situationen. Besser finden wir Titangöffel. Die brechen ganz bestimmt nicht, sind leicht und außerdem angenehmer an der Lippen.


Geschenke ab 50€

11.) Snow Peak Titantasse 67€

Weil mir keine bessere Tasse über den Weg gelaufen ist. Robust, langlebig, dient mir nicht nur zum Trinken sondern auch zum daraus Essen. Große Liebe.

12.) Stirnlampe ca. 50€

Eine Stirnlampe ist sehr wichtig. Zum einen um nachts im Zelt etwas zu sehen, aber noch viel wichtiger falls man mal in die Zwangslage kommt in der Dunkelheit zu wandern. Eine Helligkeit von mindestens 300 Lumen ist für zügiges und sicheres Wandern zu empfehlen. Ich verlinke euch hier die Black Diamond Storm, die Henning hat und mit der er sehr zufrieden ist. Sie ist wasserdicht und sie hat ein Rotlicht. Da ich abends gerne Tagebuch schreibe und in meinem Schlafsack lese finde ich ein Rotlicht-Modus sehr wichtig um andere Zelt- oder Hüttenbewohner nicht zu blenden.
Mit meiner Petzl Tikka 2 bin ich ebenfalls sehr zufrieden, sie ist nur schon sehr alt und wird nicht mehr hergestellt.

13.) Ultraleichte Luftmatraze 132€-161€

und
Therm-a-Rest XLite Womens, für mehr Wärmedämmung für Winterwanderungen oder Wanderer wie mich, die nachts schneller frieren. Ohne diese Luftmatratze gehe ich nicht mehr zelten. 
Sie sind robuster als ihr Eindruck vermuten lässt und wenn doch mal ein Loch passiert, lässt sich das mit dem mitgelieferten Repairkit gut und dauerhaft flicken.

14.) GPS Notfallsender 150€

Den einzigen den wir jemals getestet haben was der Spot Gen 3. Wir können nichts negatives berichten, mussten ihn aber auch nie für einen Notfall einsetzen. Die Funktion an Freunde und Angehörige eine vorher verfasste Standard Nachricht (z.B. sind gut an unserem Tagesziel angekommen) per Email zukommen zu lassen hat uns sehr gut gefallen und alle waren beruhigt einmal am Tag ein Lebenszeichen zu erhalten. Auch gut gefällt uns die Tracking Funktion, mit der man hinterher genau sehen kann wo man lang gelaufen ist. Auch das hat den Zuhausegebliebenen gut gefallen.

15.) Mountain Hardwear Ghost Whisperer Daunenjacke 317€

Zugegebenermaßen ein teures Stück Ausrüstung, aber jeden Cent wert. Diese super leichte Daunenjacke unbedingt mit Kapuze bestellen. Auch schick für den Alltag, nicht nur für Weitwanderungen. Nach 4 Jahren und 2 langen Treks von insgesamt fast 1 Jahr Dauereinsatz sind unsere immer noch schön, unversehrt, warm und im Einsatz.

16.) Wasserdichte Hülle für das Smartphone

LifeProof Fre: Für ein IPhone 7IPhone 6, IPhone 5. Mein IPhone inkl. Hülle habe ich ja leider 2014 im Wald verloren, war aber sehr zufrieden damit.
Für Samsung gibt es leider keine so guten Bewertungen für die LifeProof Hüllen. Bisher habe ich auch noch keine Hülle gefunden, die mich überzeugt hat. Eine Hülle ist natürlich besser als keine, aber wenn ich alle 2 Monate eine neue Hülle benötige, dann ist das leider kein Produkt, das ich euch empfehlen kann.
Wenn ihr über Otterbox stolpert: die sind nicht wasserdicht!!

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Freiwillig obdachlos

11:27 Mela 0 Kommentare


Dieser Beitrag ist eine Leseprobe, ein Sneakpeak in eines meiner Buchkapitel und wird als Adventskalenderbeitrag auf www.autoren-adventskalender.de erscheinen. Der Kapiteltext wurde für diesen Zweck etwas abgewandelt, da nicht alle Leser regelmäßige Leser dieses Blogs sind und uns noch nicht kennen.




Deutschland, Dezember 2016

„Jetzt leg dich schon rein!“ drängele ich. Mein Papa schaut mich mit einer Mischung aus mitleidig, amüsiert und widerwillig an. Ich möchte, dass er sich auf den Boden legt. Mitten im Wohnzimmer meiner Eltern, zwischen Fernseher, Weihnachtsbaum und Couchtisch habe ich meine aufgepustete Isomatte ausgelegt und meinen schicken, super leichten und flauschigen Schlafsack darauf platziert. Das Kissen ist ein Packsack, gefüllt mit Ersatzwanderklamotten. Um nicht mit dem Gesicht auf dem Plastik zu liegen ist das Ganze mit einem Buff-Schal ummantelt.

Es ist kurz vor Weihnachten und ich und mein Mann Henning sind mitten in den letzten Vorbereitungen für unsere zweite große Reise. 2014 waren wir ein halbes Jahr zu Fuß in den USA unterwegs, diesmal soll es nach Neuseeland gehen. In wenigen Tagen geht es los und wir sind bei meinen Eltern in der Heimat in das Gästezimmer eingezogen. Unsere Wohnung und unsere Jobs haben wir gekündigt und all unser Besitz in einem Kellerraum eingelagert.

Da wir kaum ein anderes Thema als die bevorstehende Weltreise und unsere große Wanderung haben, geht es auch heute nicht um das bevorstehende Weihnachten, sondern um unsere Ausrüstung.
Irgendjemand hatte den Kommentar gebracht: „Isomatte, das wäre mir viel zu unbequem! Und ihr wollt da ein halbes Jahr drauf schlafen?!“ Da wir unsere Ausrüstung bereits monatelang in der Praxis getestet, ausgetüftelt und verbessert haben, sind wir von ihrer Funktion und Gemütlichkeit überzeugt und begeistert.
Zwar kann ich mich nicht erinnern wer der Zweifler war, aber das muss jetzt die ganze Familie ausbaden.
„Bitte, probier‘ doch mal! Das ist total bequem, das wird dich umhauen!“ 
Endlich erbarmt sich mein armer Papa, ein würdevoller Geschäftsmann Anfang Fünfzig, und legt sich auf den Boden. Was man nicht alles für seine Kinder tut. Selbst wenn diese schon längst erwachsen sind. Manchmal frage ich mich schon für wie verrückt mich meine Verwandtschaft hält.
„Naja, also ich glaube ich würde da Rückenschmerzen bekommen.“, sagt mein Papa. Er war sofort wieder aufgestanden und nicht mal halb so begeistert wie erwartet.
„Nein, man bekommt keine Rückenschmerzen auf dieser Matratze! Die wiegt nur 344 Gramm und ich habe darauf weniger Probleme als in meinem eigenen Bett!“, erwidere ich aufgebracht. Ich kann nicht verstehen wie er etwas anderes als begeistert von meiner zukünftigen Schlafstatt sein kann. Er lächelt nachsichtig. Manchmal habe ich das Gefühl als könne er sich nicht entscheiden ob er stolz auf mich ist oder denkt, dass ich Zeit verschwende.
Jetzt ist der Rest dran. Als sich meine Schwester auf das Schlaflager im Wohnzimmer niederlässt, gesellt sich der Hund dazu. Ihm scheint es zu gefallen. Wir müssen lachen. Wir fragen uns, wie er es schafft auf der relativ schmalen Matratze neben meiner Schwester noch Platz zu finden. Es ist kein großer Hund. Aber es ist auch eine minimalistische Isomatte.

Meine Familie freut sich, dass wir da sind und gleichzeitig verstecken sie auch nicht, dass sie sehr traurig sind, dass wir für so lange Zeit weg sein werden. Neuseeland ist nicht gerade um die Ecke. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wenn man ein Loch von Deutschland aus durch den Erdball bohren würde, man auf der anderen Seite bei Neuseeland rauskommt. Wir fliegen also auf die andere Seite der Welt. 
Aber vorher feiern wir erstmal gemütlich Weihnachten. Alle zusammen. Ganz nah.


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5 Gründe warum Fernwandern kein Urlaub ist

17:10 Mela 0 Kommentare

Anlass zum heutigen Thema waren folgende Gespräche in der Vergangenheit.

"Hej! Schön, dass ihr anruft. Ich dachte ihr seit in der Wildnis unterwegs!" Tönt die Stimme eines lieben Verwandten per Skype.
"Nein, gerade nicht. Wir machen eine Woche Urlaub vom Trail und ruhen uns aus."
"Was? Hahaha, das ist ja lustig. Urlaub vom Urlaub!"

Ich möchte heute erklären warum Fernwandern KEIN Urlaub ist.
1.) Man steht jeden Morgen früh auf und arbeitet sich wandernd den Weg entlang. Wie im "echten Arbeitsleben hat man also eine Aufgabe und ein Ziel. Ich gehe mal davon aus, dass eure Arbeit ein Ziel hat =)

2.) Die körperliche Anstrengung strapaziert den Körper anstatt ihn zu entspannen (je nachdem welche Geschwindigkeit man sich zumutet). Man verliert dabei Gewicht. Man verbrennt so viele Kalorien, dass man es kaum schafft die gleiche Menge zu essen. Weiteres Beispiel, ich hoffe es ist nicht TMI (=too much info): Meine Periode setzte vor lauter körperlichem Stress für die Dauer der Wanderung auf dem Appalachian Trail einfach aus.

3.) Die Wildnis erfordert ein gewisses Verhalten. Man kann nicht nach Lust und Laune in einer Hängematte abhängen oder einen Fernseher herbeizaubern. Wetter, Tiere (z.B. Mäuse oder Bären), Terrain, Berge diktieren die Geschwindigkeit und den Tagesrhythmus. Da muss man immer schön flexibel und belastbar bleiben.

4.) Toilette gehen, Duschen, Wäsche waschen, einkaufen, schlafen. ..alles ist aufwendiger als im Alltag. Stell dir vor du müsstest zu jedem Wocheneinkauf in einen dir unbekannten Supermarkt....

5.) Monotonie. Gut um zu meditieren,  nachzudenken,  sich zu erden. Wenn man aber alle Probleme aufgearbeitet hat kann es ganz schön langweilig werden.



Das waren meine Gedanken zum Wochenende. Ich höre nun auf zu prokrastinieren und mich selbst abzulenken und werde weiter an meinem Buch schreiben.

Liebe Grüße Mela

Zum Abschluss kann ich euch noch zwei Artikel empfehlen:
Hier ein interessanter Artikel darüber, warum fernwandern nachhaltiger Umweltschutz ist: https://www.bergreif.de/2017/05/08/fernwandern-nachhaltiger-urlaub/
Und hier für alle Long-Distance-Trail Fans: es gibt einen neuen Wanderweg von Chile nach Feuerland: https://www.bbc.com/news/world-latin-america-45663960

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Trail Food - Unsere 3 liebsten Rezepte auf dem Te Araroa und Update Trailküche

15:24 Mela 0 Kommentare


Die Ernährung auf einer Fernwanderung ist eine ganz anders als Zuhause. Hierzu hatte ich schon Mal etwas geschrieben, 2014. Das Essen muss leicht, haltbar, ungekühlt  lagerbar und kalorienreich sein.

Die Herausforderung besteht darin, trotz der oben genannten Kriterien, einen einigermaßen abwechslungsreichen und vor allem leckere Speiseplan zu erstellen. Die warme Mahlzeit beim Weitwandern ist das Abendessen. Es stellt gleichzeitig die größte Mahlzeit des Tag dar. Wir empfinden das Abendessen als Belohnung am Tagesziel. Im Folgenden stellen wir euch unsere drei liebsten Rezepte für das Abendessen vor.

Eins noch vorweg: die Rezepte hier sind keine genaue Wissenschaft. Auf dem Trail kochen ist individuell und genaue Angaben schwierig. Man hat weder Messbecher noch Waage, noch kann man vorhersagen wie sich der Kochtopf auf welcher Feuerquelle veralten wird. Also nicht verzweifeln wenn mal etwas nicht ganz so wird wie ihr euch das vorgestellt habt. Mit der Zeit findet man raus wie seine "Trail-Küche" tickt und worauf man achten muss.

Falls ihr unseren Artikel über Gewürze noch nicht gelesen habt, erfahrt ihr hier was wir so als Grundausstattung dabei hatten.

Unsere 3 liebsten Rezepte auf dem Trail

1. Rahmen Nudeln Satay

Dieses einfache Rezept schmeckt uns richtig gut. Es geht schnell und bietet viel Salz. Manchmal gibt es sogar Zuhause Ramen, wenn es schnell gehen muss oder wir faul sind. Ramen Nudeln mit Erdnussbutter.

Je nach Hunger haben wir 1 1/2 bis 2 Packungen Ramen Nudeln (Geschmacksrichtung ist egal) genommen und klassisch als Ramensuppe mit heißem Wasser aufgegossen. 

Anschließend packt man einfach so viel Erdnussbutter in die fertigen Instantnudeln, bis eine sämige Sauce entsteht und voilà "Ramen Nudeln Satay" ist fertig. 

Einfach lecker :)


2. Spaghetti mit Tomatensauce oder Knoblauchsauce

Das sind eigentlich zwei Rezepte. Die Grundzutat Spaghetti mit 2 Varianten Sauce.

  • Pro Person 1/2 Packung Spaghetti (für den einfacheren Transport in einer Ziplock haben wir die Spaghetti immer in der Mitte durchgebrochen
  • Optional (kleiner Luxus): für jeden ein kleines Beutelchen haltbaren, geriebenen Parmesan, den man am Schluss noch über seine Portion streuen kann
Die Spaghetti haben wir in unserem großen Topf gekocht. Der war dann zwar recht voll, aber es hat insgesamt gut funktioniert.


Variante "Tomate" - Zubereitung der Sauce in einer Titantasse (ist feuerfest)

  • Pro Person 1/2 Tube Tomatenmark (ist zwar nicht ganz dehydriert, aber immerhin schon stark konzentriert) in Wasser auflösen, bis eine sämige Sauce entsteht.
  • Die Tomatensauce in der Tasse erhitzen und mit Oregano und Salz würzen
  • Am Ende mit einem Schuss Olivenöl abschmecken

Variante "Knoblauch" - Zubereitung der Sauce in einer Titantasse (ist feuerfest)

  • Pro Person 2-3 Zehen Knoblauch kleinschneiden und in je 2 Fingerbreit Olivenöl geben
  • Den Knoblauch in Öl leicht anrösten bzw. frittieren (Vorsicht, dass er nicht verbrennt!)
  • Sauce vom Kocher / Feuer nehmen und mit Salz und Oregano nach belieben würzen

3. Rote Linsen mit Reis

Da wir keine Waage oder Messbecher zur Verfügung hatten, haben wir Reis und Linsen  in Bechern (Titantasse) gemessen. Pro Person haben wir etwa

  • 1/4 Becher Rote Linsen (nehmt auf keinen Fall andere Linsen, nur rote Linsen kochen schnell durch!)
  • 1/2 Becher Reis
  • 1/2 Brühwürfel (alternativ ca. 1 TL Instant Gemüsebrühe)
in einen Ziplock-Beutel abgefüllt und mitgenommen. Ganz wichtig ist das Essen schon ab dem Morgen einzuweichen! Damit spart ihr Kochzeit und Brennstoff! Wir haben in den Ziplockbeutel mit Reis und Linsen und Brühe gerade so viel Wasser gegeben, dass der Inhalt schön nass war, aber nicht schwamm. Zur Sicherheit wird das Ganze dann in eine zweite Ziplock verpackt, damit nichts ausläuft. Außen am Rucksack befestigen und es kann kein Unglück unbemerkt passieren.

Am Ende des Tages kocht man seine Linsen mit Reis dann unkompliziert zu Ende.

Verfeinern kann man das ganze mit
  • einem Schuss Olivenöl 
  • Nüssen
  • Thunfisch (im Folienbeutel, nicht in der Dose!)
  • gefriergetrocknetes Gemüse
  • u.v.m.


Anmerkungen zu Neuseeland:

In den USA mussten wir uns nie Essenspakete schicken, denn alle paar Tage gab es Möglichkeiten  Essen zu kaufen.
Im Norden der Südinsel Neuseelands kamen 3 Pakete zum Einsatz. Es wäre auch ohne gegangen, wäre aber komplizierter, zeitaufwendig und insgesamt teurer gewesen.

Das Essen in Neuseeland hat uns besser gefallen als in den USA. Eine Food-Depression hatten wir dieses Mal nicht. Es gab weniger Dinge, die wir wegen Monotonie im Speiseplan nicht mehr sehen konnten. Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit der Auswahl und Verfügbarkeit der Lebensmittel.

"Profi-Tip"

Um zusätzliche Abwechslung in den Speiseplan zu bekommen, könnt ihr für den ersten Tag nach einem Stadtaufenthalt die Kriterien leicht, haltbar und ungekühlt lagerbar ignorieren und euch ein "Luxusessen" mitnehmen, das am ersten Wandertag gegessen wird. Das kurzfristig höhere Gewicht ist es Wert.

Update Trailküche für Neuseeland:

Unsere Küche haben wir etwas verändert. Wir hatten unseren Jetboil Zuhause gelassen, obwohl der super ist. Er kocht in kürzester Zeit heißes Wasser und dafür ist der Jetboil perfekt: Wasser kochen und damit Essen oder Getränke aufgießen.
Henning wollte aber gerne mehr kochen können ohne dass das Essen so schnell unten rein brennt. Und so nahmen wir einen Gaskocher und einen großen Titantopf von Toaks mit.
Außerdem verzichteten wir diesmal komplett auf Teller. Unser einziges Geschirr war der Topf und 2 Sea-to-Summit Tassen (einmal 450ml und einmal 600ml), alles aus Titan. So konnten wir auch die Tassen zum Spaghettisauce kochen benutzen. Meist aß einer aus seiner Tasse und einer aus dem Topf.

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Trail Food - Zutaten für die Trailküche

10:24 Henning 0 Kommentare

Zutaten

Essen spielt eine zentrale Rolle im täglichen Wander-Rhythmus. Nicht nur, dass es einem die Energie gibt weiter zu laufen und zu regenerieren, es war für uns auch immer ein kleines – manchmal auch großes – Highlight und eine Belohnung für die Anstrengungen des Tages.

Bevor wir hier mit Rezepten um uns werfen, wollen wir einmal unsere „Grundnahrungsmittel“ vorstellen. Mit diesen lässt sich - in unterschiedlichen Kombinationen – einiges Schmackhaftes zaubern.


Erdnussbutter

Unser wichtigster Treibstoff war auf beiden bisherigen Wanderungen: Erdnussbutter. Wir hoffen du bist nicht allergisch, denn sonst fällt dieses „Super-Food“ leider flach. Vermutlich kann es aber mit Mandelmus oder anderem Nuss-Mus ersetzt werden.
Erdnussbutter haben wir mit fast allem gegessen. Besonders gut passt sie, unserer Meinung nach, zu Ramen um daraus leckere „Ramen Satay“ zu machen. Im Prinzip kann man sie aber in alle herzhaften Gerichte mischen um zusätzlich Geschmack, Proteine und Energie zu bekommen. Man kann Erdnussbutter auch prima nutzen um misslungene Kochversuche zu „retten“, da der Geschmack evtl. eingebrannte oder sonst wie missglückte Gerichte überdecken kann. Und Erdnussbutter hat viele Kilokalorien, was fast das Beste daran ist.

Olivenöl

Einen richtig dichten Behälter vorausgesetzt (z.B. eine Plastik Trinkflasche) ist Olivenöl unser zweitliebstes Add-On zu allerlei Gerichten. Egal ob man Reis, Nudeln, Couscous, Kartoffelbrei oder Ramen kocht, einfach einen kleinen (oder großen) Schuss Olivenöl dazugeben um eine extra Portion Energie (ca. 800 kcal/100ml) und Wertvolle Inhaltsstoffe zu erhalten.

Gewürze

Wir hatten immer eine kleine Auswahl an Gewürzen dabei. Diese haben wir in kleinen Döschen  aufbewahrt, nachdem unser erster Versuch sie in Faltflaschen zu lagern, sich als recht unpraktisch herausgestellt hat. Die Aufbewahrung sollte möglichst klein, leicht und unkaputtbar sein (z.B. die wasserdichte Box von Light-my-fire). Wasserfest ist kein Muss. eine Zip-Lock tut es auch.
Folgende Gewürze hatten wir dabei:

  • Salz
  • Oregano
  • Currypulver
  • Chilli oder Paprikapulver oder auch Mal eine Flasche Tabasco
  • Brühwürfel (selten)
  • Knoblauch (ein paar Zehen)


Hier kann sich jeder selbst raussuchen was und wie viel er gerne mag, aber wir sind damit ganz gut gefahren. Oregano passt gut zu Nudeln, Curry gut zu Couscous und Reis. Die Brühwürfel wurden hauptsächlich für Reis und Couscous-Gerichte genutzt um etwas mehr Geschmack hinein zu bringen. Knoblauch geht bei uns fast überall ;) und wiegt – gemessen an seiner „Würzkraft“ sehr wenig. (Außerdem hilft Knoblauch gegen Mücken und Sandflies).
Gewürze werden von Manchen sicherlich als  unnötiger Luxus angesehen, aber für uns sind sie sehr wichtig. Der Spruch „der Hunger treibt‘s rein“ gilt für uns nicht uneingeschränkt. Wir hatten schon mehr als einmal den Punkt erreicht, da das Essen nicht dem entsprach worauf wir Lust hatten oder das Essen einfach ungenießbar war (verschiedene Gründe). Wir bekamen es nicht runter und sind hungrig schlafen gegangen. Bei einem täglichen Kalorienbedarf von geschätzt 5000 bis 5500 kcal macht ein leerer Magen keinen Spaß.


Nutella

Das soll jetzt keine Schleichwerbung für Nutella sein, aber wir hatten oft welche dabei, obwohl wir Zuhause eigentlich keine haben. Nutella kann man gut verwenden um:

  • Porridge zu süßen
  • Ein Schoko-Getränk zusammen zu rühren
  • Auf Wraps / Brot
  • Einfach mal ein Löffel pur ;)

Auch hier gilt: Pluspunkt für die Kaloriendichte.


Trockengemüse

Mit Trockengemüse meinen wir nicht die super teuren „Freeze dryed“ Gemüsebeutelchen aus dem Outdoorladen, sondern Dinge wie:

  • Röstzwiebeln
  • Gefriergetrocknete Erbsen
  • Getrocknete Pilze

Die Liste kann beliebig weitergeführt werden. Allerdings ist das ausschlaggebende Kriterium, dass das Gemüse schnell aufweicht und nicht lange gekocht werden muss. In Neuseeland gibt es in fast jedem Supermarkt getrocknete Erbsen in geschickt portionierten Beutelchen (z.B. beim Countdown), die nach 1-2 Minuten in kochendem Wasser schon weich sind. Zwiebeln und Erbsen haben wir hauptsächlich zu Reis und Couscous dazu gegeben. Pilze sind aufgrund des Preises - und da Mela keine Pilze mag - so gut wie gar nicht auf unserem Speiseplan gelandet.

Das waren die Basics die wir in Neuseeland eingekauft haben (natürlich nicht immer alle gleichzeitig) und die sich für uns bewährt haben. Ein paar unserer liebsten Trail Rezepte folgen bald.

Wenn du ein paar All-Time-Favorits hast, schreib diese doch in die Kommentare. Wir sind neugierig was sich bei anderen bewährt hat und was wir nächstes Mal ausprobieren können.

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Ich schreibe ein Buch

12:31 Mela 0 Kommentare

Ich habe so viel positives Feedback zu meinem Blog Reise-Tagebuch bekommen und von unterschiedlicher Seite den Vorschlag: Schriebe doch ein Buch über eure Reise, ich lese so gerne was du schreibst.

Ich? Ein Buch? Das kam mir absurd vor. Die ersten "Anfragen" dieser Art erreichten mich schon während der Wanderung. Und mit der Zeit fing mein Kopf an zu arbeiten.

"Dir macht Schreiben doch Spaß...." sagte die Stimme in meinem Kopf.
"Ja, Kopf. Aber noch mehr Lesen"
"Warum schreibst du dann nicht einfach ein Buch?" fragte die Stimme
"Weil ich sowas noch nie gemacht habe, und wer will das lesen und überhaupt steht doch schon ein ganzes Reisetagebuch online... lass mich in Ruhe, das traue ich mich nicht."

Wenn die Stimme in meinem Kopf ein Gesicht hätte, dann hätte sie an dieser Stelle vielleicht beide Augenbrauen hochgezogen.
Ich begriff, dass ich nur Angst hatte den ersten Schritt zu machen.  Und wenn ich durch das Wandern eine Sache gelernt habe, dann die: Ängsten muss man sich stellen. Sie sind deine Wegweiser. Wenn du vor etwas Angst hast, dann weil es sich lohnt es zu probieren.

Also fing ich an Ideen zu sammeln. Was habe ich schon zu verlieren.




So lange ich denken kann liebe ich Bücher. Ich lese Bücher seit ich in der Schule lesen gelernt habe und genieße vor allem Romane. Mein Lieblingsbuch (bzw. -bücher) ist - wie könnte es anders sein in meiner Generation -  Harry Potter.

Mir wurde klar, ich kann noch viel mehr in einem Buch unterbringen als in einem Blog-Tagebuch. Ich könnte meine Leser hautnah entführen und besser erklären was uns geritten hat einmal 2000 Kilometer durch die USA und noch einmal 3000 Kilometer zu Fuß durch Neuseeland zu laufen. Und das Thema wird mir bestimmt niemals langweilig.

Noch während unserer Te Araroa Reise fing ich an zu schreiben und stellte fest. Ups, das ist schwerer als gedacht. "Schreib doch mal ein Buch?" Guter Witz, so einfach schreibt sich das nicht. Schon gar nicht während der Wanderung auf einem Handy.

Zurück in Deutschland und im Arbeitsalltag angekommen merkte ich: Nebenher schreiben, das funktioniert für mich nicht. Auch nicht neben meiner regulären Arbeit.
Im Frühjahr 2018 wurde ich vom Leben beschenkt. Ich wurde schwanger. Und durfte deshalb nicht mehr arbeiten. Nun hatte ich jede Menge Zeit zum Schreiben und das habe ich auch getan!

Ich arbeite mal mehr, mal weniger an meinem Manuskript, das inzwischen über 130 Seiten umfasst.

Hast du schon mal ein Buch über eine Reise gelesen? Was hat dir daran besonders gut gefallen? Was ist dein Lieblingsbuch?



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Das Jahr nach dem Trail

09:26 Mela 0 Kommentare

Es ist heute genau 1 Jahr her, dass Henning und ich den Te Araroa erfolgreich beendet haben. Unglaublich wie die Zeit vergeht. Wir hatten uns auf dem Trail Vieles für danach vorgenommen, und nur Manches umgesetzt.

Zum Beispiel wollten wir uns gesund und gut ernähren. Da wir nach dem Thru-Hike noch gut 2 Monate auf Reisen waren, scheiterte dieses Unternehmen grandios. Es war einfach zu teuer Obst und Gemüse zu kaufen wenn Fish&Chips nur 5 Dollar kosten. Und mal ehrlich wer würde sich für Vitamine entscheiden wenn man dafür länger reisen kann.
Hinzu am noch, dass es schwer ist dem Hiker-Hunger, der noch lange nach der Wanderung anhält, etwas entgegen zu setzen. Selbst wenn man weiß was auf einen zukommt und man sich noch so gut vorbereitet - Wir hatten keine Chance und haben (leider) verlorenes Gewicht wieder zugelegt + Bonus. Der Körper glaubt eben wirklich er müsste sonst verhungern.

Eine andere Sache, die wir uns vorgenommen hatten war Sport. Im Gespräch mit Mitwanderern waren wir zu dem Schluss gekommen, dass man eigentlich nur einmal die Woche regelmäßig joggen gehen müsste um ein gutes Fitesslevel aufrecht zu halten. ja... guter Plan. Leider nicht eingehalten.
Wir hatten auch Pläne für Zuhause. Ein Garten mit eigenem Gemüse (check), Bienen (ähm nein), Hühner (auch nicht - wir mögen unsere Nachbarn zu gerne) und eine Arbeit mit gutem Einkommen. Einen Job zu finden war überhaupt kein Problem. Nach 7 Tagen hatte ich einen Platz gefunden und Henning nach 10 Tagen.

Das mit der Wohnung ist schwieriger gewesen. Fast ein halbes Jahr dauerte es bis wir in was Passendes einziehen konnten. Zum Glück gibt es die liebe Verwandtschaft in der Nähe.

Für die Zukunft hatten wir uns ausgemalt immer glücklich zu bleiben und zu wissen was wir wollen. Damit man nicht irgendwohin geschwemmt, wird wo man nicht hin will. Ich glaube das ist etwas was wir mit dem Trail verinnerlicht haben und das uns niemand mehr wegnehmen kann.
Wir haben uns so eingerichtet, dass wir flexibel bleiben können. Wenn das Leben also eine Wendung nimmt, die uns nicht gefällt, dann werden wir etwas daran ändern können.

Wer hat schon mal was von "Reverse Cultur Shock" gehört? Genau. Es geht darum, dass wenn man lange genug Zeit im Ausland verbracht hat, dann lernt man seine eigene Kultur mit anderen Augen zu sehen wenn man zurück kommt. Wir kannten das schon von anderen Reisen und es waren diesmal keine neue Erkenntnis dabei, außer vielleicht, dass die Leute nicht gerne darauf aufmerksam gemacht werden.

Es stimmt schon, dass es kein zurück in die alte heile Welt gibt. Man sieht die Welt mit anderen Augen nach einem Thruhike bzw. einer langen Reise, was gut aber auch schmerzhaft ist.
Mir ist auch klar, dass man sich immer seiner Umgebung anpasst. Und je länger wir wieder an einem Ort sind desto leichter wird es sich dort leben, denn desto mehr passt man sich (ungewollt) an. Man sollte sich gut überlegen womit und mit wem man seine Zeit verbringt, denn es beeinflusst einen sehr.

War es schwer nach dem Trail nach Hause zu kommen? Nein eigentlich nicht. Wir waren reisemüde und sehr glücklich endlich wieder an einem Fleck bleiben zu können. Und gleichzeitig ja, weil uns negative Dinge auffielen. Zum Beispiel grüßt dich niemand in dieser großen Stadt. Alle bleiben anonym. Die meisten gucken traurig verschlossen. Die Autofahrer sind gestresst und drängeln. Es gibt nicht so viele coole Restaurants.

Sind wir jetzt also glücklich? Ja sehr. Und wenn wir es mal nicht sind, dann weil wir verwöhnt sind und vergessen uns auf das Wesentliche zu besinnen. Dann holen wir unsere beiden Te Araroa Fotobücher hervor und es dauert nicht lange bis wir glücklich und stolz sind.

Wann geht es wieder los? Tja,...dass wir es nie mehr tun werden können wir nicht versprechen. Im Moment sind uns aber andere Dinge wichtiger. Das Gehirn muss erst wieder vergessen wie schmerzhaft und anstrengend eine solche Wanderung ist. Wenn es soweit ist, dann dauert es bestimmt nicht mehr lange bis wir wieder unsere Rucksäcke packen.

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