Nach dem Trail ist vor dem Trail

09:32 Henning 0 Kommentare

Wir sind nun schon einen guten Monat nicht mehr auf dem Trail. Die Entscheidung eine Pause einzulegen (was in diesem Fall auch leider dem Ende der Wanderung entsprach), ist von unserem Standpunkt aus gesehen immer noch richtig. Wir waren ziemlich erschöpft und der Spaß am Wandern wollte sich trotz guter Tage nicht mehr so recht einstellen (dazu haben wir auch einige NoBo's kurz vor Katahdin gefragt. Mehr dazu gab es schon in einem anderen Post zu lesen). Irgendwann braucht man einfach etwas Zeit zum durchatmen und eine Abwechslung.

Wieder regeneriert und mit einigen anderen Seiten der Welt konfrontiert, zieht es uns nun aber schon wieder zurück in den Wald. Zu den Dingen, die wir am meisten vermissen gehören: die einzigartigen Menschen, die Gemeinschaft, die Offenheit und Ehrlichkeit, die bedingungslose Hilfsbereitschaft, die Ruhe, die unverfälschte (wenn auch teils echt gemeine und nervige) Natur, die Luft und die Gerüche des Waldes. Die Freiheit und Einfachkeit und dass man niemand sein oder darstellen muss. Man wird geachtet, geschätzt und integriert, man muss nur irgendwann weiter laufen :)

Es ist gar nicht so einfach das, was den Trail ausmacht, in Worte oder gar einen Satz zu fassen. Aber vom Gefühl her ist der Trail so wie die Welt und die Menschen sein sollten (ok ein bisschen weniger anstrengend wäre schön; nicht die Menschen, sondern der Alltag auf dem Trail). Man kümmert sich nur um die wesentlichen Dinge ohne die ganzen unnützen Ablenkungen und Bestrebungen der "zivilisierten" Welt (ok...auf dem Trail gibt es natürlich auch den ein oder anderen kleinen Luxus, den sich jeder gönnt). Wir können jetzt auch durchaus diejenigen verstehen, die immer wieder auf den Trail zurück kehren.

Würde nicht der Winter gegen uns arbeiten und unser Visa auslaufen  (ach ja bezahlt werden muss das ganze ja auch noch... ), würden wir wohl in zwei Wochen wieder in Harpers Ferry auf dem Trail Richtung Katahdin laufen.