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Geschenkideen für Wander, Thru-Hiker, Weitwanderer und Outdoorfans



Bald ist wieder WEIHNACHTEN! Was? nur noch gute 5 Wochen und 4 Tage??
Obwohl ich normalerweise immer recht früh dran bin mit allen Geschenken, hinke ich dieses Jahr mächtig hinterher - und dass obwohl  mehr Zeit habe als sonst.

Ich mag ja Geschenke, die ich online bestellen kann und die derjenige gut gebrauchen kann.
Falls ihr Outdoorfans beschenken wollt, kommen hier ein paar Ideen worüber man sich als Wanderfreund freuen würde. Die Artikel sind verlinkt, bei den Links handelt es sich um AffiliateLinks zu Amazon oder Bergfreunde.de.
Ich habe es in die Kategorien kleine Geschenke und große Geschenke aufgeteilt, je nachdem was dein Budget ist.


Geschenke bis 50€

1.) leichte Zeltheringe

ausprobiert und empfehlen können wir:
MSR (23€)
und
J Stakes von Big Agnes (meine persönlichen Favoriten, aber leider gibt es die nicht in Deutschland zum nachbestellen - NACHTRAG OKTOBER 2020: gibt es jetzt!)

2.) Sea to Summit Ultra Sil Packsack 10-27€

Von den Packsäcken kann man nie genug haben, ihr Gewicht ist unschlagbar, aber leider sind sie nicht für die Ewigkeit gemacht.

3.) Outdoorhandtuch ca. 20€

Wer von euch kennt diese Outdoorhandtücher, die nur fusseln und mit denen man einfach nicht trocken wird? Nach langer Suche bin ich zu den Packtowl gekommen, die angenehm und wirklich trocknen und super leicht sind.

4.) Therm-a-Rest Z Seat 17€

Wer meine Reisetagebücher gelesen hat, der kennt mich und weiß um meine kleine Obsession mit der Sitzmatte. Was ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde? Diese Matte!

5.) Menstruationstasse ca. 24€

Nur was für Frauen, die ihr gut kennt =)
Ich habe eine solche Silikontasse zum Auffangen der Menstruationsblutung von Intima, die Lilycup, deshalb verlinke ich diese, denn dann weiß ich wovon ich spreche. Es gibt sie in Größe A oder Größe B. Gewichtstechnisch rechnet sich das nur gegen Tampons wenn man seine Regel beim Wandern ganz normal bekommt und sie sich nicht irgendwie wegen der Anstrengung verabschiedet, so wie bei mir jedes Mal.

6.) Buffschal 28€-30€

Der Buff Rundschal muss nicht aus Merinowolle sein, ich persönlich empfinde ihn aber angenehmer. Merinowolle hat tolle Temperatureigenschaften: sie wärmt gut und kühlt aber auch! 
Benutzen kann man den Merinoschal als Schal, als Mütze, als Haarband als Sonnenschutz und als Kopfkissenbezug. Ich würde eine hellere Farbe empfehlen wenn er als Haarband und Sonnenschutz dienen soll.

7.) Wandersocken mit Merinowolle

oder

8.) Leichter Wasserfilter

Wir schwören ja auf den Sawyer Mini (40€). Allerdings nicht als Druckfilter, sondern in einer Konstruktion  mit einem Platypus (27€-30€) als Gravitationsfilter. Funktioniert genauso gut wie das Vorbild GravityWorks (80€), ist leichter und günstiger

9.) Outdoor Fertiggerichte, z.B. Real Turmat 20€-50€

Diese Gerichte sind eigentlich sehr lecker, man gönnt sie sich aber fast nie, weil sie einfach als Standardversorgung auf einer Weitwanderung viel zu teuer sind.

Und um bequem aus diesen Tüten essen zu können braucht man:

10.) Einen langen Titangöffel 21€

Die Plastikdinger brechen früher oder später, meist in den blödesten Situationen. Besser finden wir Titangöffel. Die brechen ganz bestimmt nicht, sind leicht und außerdem angenehmer an der Lippen.


Geschenke ab 50€

11.) Snow Peak Titantasse 67€

Weil mir keine bessere Tasse über den Weg gelaufen ist. Robust, langlebig, dient mir nicht nur zum Trinken sondern auch zum daraus Essen. Große Liebe.

12.) Stirnlampe ca. 50€

Eine Stirnlampe ist sehr wichtig. Zum einen um nachts im Zelt etwas zu sehen, aber noch viel wichtiger falls man mal in die Zwangslage kommt in der Dunkelheit zu wandern. Eine Helligkeit von mindestens 300 Lumen ist für zügiges und sicheres Wandern zu empfehlen. Ich verlinke euch hier die Black Diamond Storm, die Henning hat und mit der er sehr zufrieden ist. Sie ist wasserdicht und sie hat ein Rotlicht. Da ich abends gerne Tagebuch schreibe und in meinem Schlafsack lese finde ich ein Rotlicht-Modus sehr wichtig um andere Zelt- oder Hüttenbewohner nicht zu blenden.
Mit meiner Petzl Tikka 2 bin ich ebenfalls sehr zufrieden, sie ist nur schon sehr alt und wird nicht mehr hergestellt.

13.) Ultraleichte Luftmatraze 132€-161€

und
Therm-a-Rest XLite Womens, für mehr Wärmedämmung für Winterwanderungen oder Wanderer wie mich, die nachts schneller frieren. Ohne diese Luftmatratze gehe ich nicht mehr zelten. 
Sie sind robuster als ihr Eindruck vermuten lässt und wenn doch mal ein Loch passiert, lässt sich das mit dem mitgelieferten Repairkit gut und dauerhaft flicken.

14.) GPS Notfallsender 150€

Den einzigen den wir jemals getestet haben was der Spot Gen 3. Wir können nichts negatives berichten, mussten ihn aber auch nie für einen Notfall einsetzen. Die Funktion an Freunde und Angehörige eine vorher verfasste Standard Nachricht (z.B. sind gut an unserem Tagesziel angekommen) per Email zukommen zu lassen hat uns sehr gut gefallen und alle waren beruhigt einmal am Tag ein Lebenszeichen zu erhalten. Auch gut gefällt uns die Tracking Funktion, mit der man hinterher genau sehen kann wo man lang gelaufen ist. Auch das hat den Zuhausegebliebenen gut gefallen.

15.) Mountain Hardwear Ghost Whisperer Daunenjacke 317€

Zugegebenermaßen ein teures Stück Ausrüstung, aber jeden Cent wert. Diese super leichte Daunenjacke unbedingt mit Kapuze bestellen. Auch schick für den Alltag, nicht nur für Weitwanderungen. Nach 4 Jahren und 2 langen Treks von insgesamt fast 1 Jahr Dauereinsatz sind unsere immer noch schön, unversehrt, warm und im Einsatz.

16.) Wasserdichte Hülle für das Smartphone

LifeProof Fre: Für ein IPhone 7IPhone 6, IPhone 5. Mein IPhone inkl. Hülle habe ich ja leider 2014 im Wald verloren, war aber sehr zufrieden damit.
Für Samsung gibt es leider keine so guten Bewertungen für die LifeProof Hüllen. Bisher habe ich auch noch keine Hülle gefunden, die mich überzeugt hat. Eine Hülle ist natürlich besser als keine, aber wenn ich alle 2 Monate eine neue Hülle benötige, dann ist das leider kein Produkt, das ich euch empfehlen kann.
Wenn ihr über Otterbox stolpert: die sind nicht wasserdicht!!

Das Jahr nach dem Trail

Es ist heute genau 1 Jahr her, dass Henning und ich den Te Araroa erfolgreich beendet haben. Unglaublich wie die Zeit vergeht. Wir hatten uns auf dem Trail Vieles für danach vorgenommen, und nur Manches umgesetzt.

Zum Beispiel wollten wir uns gesund und gut ernähren. Da wir nach dem Thru-Hike noch gut 2 Monate auf Reisen waren, scheiterte dieses Unternehmen grandios. Es war einfach zu teuer Obst und Gemüse zu kaufen wenn Fish&Chips nur 5 Dollar kosten. Und mal ehrlich wer würde sich für Vitamine entscheiden wenn man dafür länger reisen kann.
Hinzu am noch, dass es schwer ist dem Hiker-Hunger, der noch lange nach der Wanderung anhält, etwas entgegen zu setzen. Selbst wenn man weiß was auf einen zukommt und man sich noch so gut vorbereitet - Wir hatten keine Chance und haben (leider) verlorenes Gewicht wieder zugelegt + Bonus. Der Körper glaubt eben wirklich er müsste sonst verhungern.

Eine andere Sache, die wir uns vorgenommen hatten war Sport. Im Gespräch mit Mitwanderern waren wir zu dem Schluss gekommen, dass man eigentlich nur einmal die Woche regelmäßig joggen gehen müsste um ein gutes Fitesslevel aufrecht zu halten. ja... guter Plan. Leider nicht eingehalten.
Wir hatten auch Pläne für Zuhause. Ein Garten mit eigenem Gemüse (check), Bienen (ähm nein), Hühner (auch nicht - wir mögen unsere Nachbarn zu gerne) und eine Arbeit mit gutem Einkommen. Einen Job zu finden war überhaupt kein Problem. Nach 7 Tagen hatte ich einen Platz gefunden und Henning nach 10 Tagen.

Das mit der Wohnung ist schwieriger gewesen. Fast ein halbes Jahr dauerte es bis wir in was Passendes einziehen konnten. Zum Glück gibt es die liebe Verwandtschaft in der Nähe.

Für die Zukunft hatten wir uns ausgemalt immer glücklich zu bleiben und zu wissen was wir wollen. Damit man nicht irgendwohin geschwemmt, wird wo man nicht hin will. Ich glaube das ist etwas was wir mit dem Trail verinnerlicht haben und das uns niemand mehr wegnehmen kann.
Wir haben uns so eingerichtet, dass wir flexibel bleiben können. Wenn das Leben also eine Wendung nimmt, die uns nicht gefällt, dann werden wir etwas daran ändern können.

Wer hat schon mal was von "Reverse Cultur Shock" gehört? Genau. Es geht darum, dass wenn man lange genug Zeit im Ausland verbracht hat, dann lernt man seine eigene Kultur mit anderen Augen zu sehen wenn man zurück kommt. Wir kannten das schon von anderen Reisen und es waren diesmal keine neue Erkenntnis dabei, außer vielleicht, dass die Leute nicht gerne darauf aufmerksam gemacht werden.

Es stimmt schon, dass es kein zurück in die alte heile Welt gibt. Man sieht die Welt mit anderen Augen nach einem Thruhike bzw. einer langen Reise, was gut aber auch schmerzhaft ist.
Mir ist auch klar, dass man sich immer seiner Umgebung anpasst. Und je länger wir wieder an einem Ort sind desto leichter wird es sich dort leben, denn desto mehr passt man sich (ungewollt) an. Man sollte sich gut überlegen womit und mit wem man seine Zeit verbringt, denn es beeinflusst einen sehr.

War es schwer nach dem Trail nach Hause zu kommen? Nein eigentlich nicht. Wir waren reisemüde und sehr glücklich endlich wieder an einem Fleck bleiben zu können. Und gleichzeitig ja, weil uns negative Dinge auffielen. Zum Beispiel grüßt dich niemand in dieser großen Stadt. Alle bleiben anonym. Die meisten gucken traurig verschlossen. Die Autofahrer sind gestresst und drängeln. Es gibt nicht so viele coole Restaurants.

Sind wir jetzt also glücklich? Ja sehr. Und wenn wir es mal nicht sind, dann weil wir verwöhnt sind und vergessen uns auf das Wesentliche zu besinnen. Dann holen wir unsere beiden Te Araroa Fotobücher hervor und es dauert nicht lange bis wir glücklich und stolz sind.

Wann geht es wieder los? Tja,...dass wir es nie mehr tun werden können wir nicht versprechen. Im Moment sind uns aber andere Dinge wichtiger. Das Gehirn muss erst wieder vergessen wie schmerzhaft und anstrengend eine solche Wanderung ist. Wenn es soweit ist, dann dauert es bestimmt nicht mehr lange bis wir wieder unsere Rucksäcke packen.

Wie finanziere ich eine Weltreise / einen Thruhike?

Zu oft habe ich gehört: "oh toll, was ihr da macht würde ich auch gerne mal machen, aber ich hab gar nicht die Zeit / das Geld dazu..."
Aber wie wir finden kann JEDER das machen, wenn er nur will.

Geld sparen ist eigentlich einfach:
1. Mehr Geld einnehmen
2. Weniger Geld ausgeben

Wie lange man braucht um für eine Reise zu sparen hängt davon ab wie viel Geld man jeden Monat zurück legen kann und wie viel man braucht. Die wenigsten von uns werden das Geld einfach irgendwo so rum liegen haben, deshalb hier einige Tipps:

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Tipp 1: Reise zur Priorität 1 machen

Wenn du eine lange Reise von mehreren Monaten Dauer planst, dann wäre meine Empfehlung diese Reise zur obersten Priorität zu machen und alles andere hinten anzustellen. Mit dieser Grundvoraussetzung kann man dann sein Leben etwas umstellen. Alle laufenden Kosten sollten auf ihre Notwendigkeit überprüft werden. Wenn man nicht eben Hausbesitzer ist könnte man z.B. in eine kleinere/günstigere Wohnung umziehen.

Tipp 2: kein Geld mehr ausgeben

Klamotteneinkauf, Kosmetik und Elektronik  (etc.) sofort einstellen, es sei denn es handelt sich um einen Notfall oder Ausrüstung für die Reise. Überlege dir 3 mal ob es nicht auch ohne geht. Und wenn wir mal ehrlich sind hat jeder von uns genug Zeug im Schrank für die nächsten 3 Jahre.

Tipp 3: Ausmisten und nicht benötigte Dinge verkaufen

Da wird jetzt vermutlich kein Vermögen heraus kommen, aber der ein oder andere Euro, der bei dir Zuhause einfach nur so rumliegt.

Tipp 4: laufende Verträge untersuchen und gegebenenfalls kündigen

Das Ausmisten kann man gleich bei sämtlichen Verträgen fortsetzen. Welche Verträge und Versicherungen machen Sinn, welche solltest du kündigen oder pausieren und welche Fristen gibt es?

Tipp 5: Überblick über den Finanzhaushalt

Wer noch nicht hat sollte sich eine Liste oder Excel Tabelle machen und sämtliche Ausgaben (und Einnahmen) dokumentieren. Von Lebensmitteleinkäufen über Versicherungen bis hin zu Geburtstagsgeschenken. Eine Liste mit den laufenden Lastschriftverfahren ist auch nicht schlecht für die Zeit im Ausland, damit man weiß wie viel Geld man beiseite haben muss. HILFE findet ihr hier mit unserer Tabelle zum selber ausfüllen.

Tipp 6: Geschenke

Am Geburtstag/Weihnachten/Hochzeit sich Dinge wünschen, die man für die Reise braucht. Oder man wünscht sich direkt Reisegeld, die erste Unterkunft, Flüge?

Tipp 7: Nebentätigkeit

Das ist zugegebenermaßen ein nicht ganz so toller Tipp. Aber man kann zumindest mal einen Gedanken daran verschwenden ob man noch abends oder am Wochenende eine weitere Erwerbstätigkeit starten könnte um das Budget aufzustocken. Es ist ja nicht für immer. Dein Arbeitgeber muss allerdings vorher Bescheid wissen und einwilligen.
Geld, das man schon hat lässt sich auch anlegen. Da die Zinsen gerade so ziemlich im Keller sind und ich mich mit Aktien nicht auskenne gehen wir darauf nicht weiter ein.

Trail Lexikon - Begriffserklärungen

Die Appalachen

Die Appalachen sind eines der ältesten Gebirge der Erde (mehr als 450 Mio Jahre alt) und ziehen sich fast an der gesamten Ostküste der USA entlang bis weit nach Kanada hinein.

Der Appalachian Trail

Der Appalachian Trail folgt dem Gebirgszug der Appalachen.  Seine Länge schwankt von Jahr zu Jahr etwas, aber bewegt sich irgendwo um die 3500km (für den Teil der in den USA verläuft). Neben dem "klassischen" Appalachian Trail gibt es auch noch den International Appalachian Trail, der sich an der Ostküste Kanadas nach Norden hin fortsetzt. Der Trail wird durch freiwillige Helfer und das Appalachian Trail Conservancy erhalten und verwaltet.

Bounce Box

Um überschüssiges Gepäck oder Ersatzausrüstung nicht unnötig im Rucksack mit herum zu schleppen, gibt es die Möglichkeit, diese in einem Paket von Stadt zu Stadt vorweg zu schicken (zu "bouncen").
Wenn man über verschiedene Jahreszeiten hinweg wandert, bietet es sich an das Sommer- und Wintergear per Post so mitzuschicken und bei Bedarf einfach auszutauschen.
Das Besondere an der Bouncebox in den USA ist: solange man das Paket nicht öffnet, kann man mit einmal Porto bezahlen das Paket immer wieder mit einem neuen Zielort aufgeben.

Campground

Wie der Name schon sagt handelt es sich hierbei um einen, extra dafür vorgesehenen, Ort an dem mehrere Zelte aufgestellt werden können. Meistens existieren an Campgrounds auch Wasserquellen, was sie zu einem besseren Platz zum übernachten macht als einfach am Wegesrand zu kampieren. Mehr Infos zum Campen auf dem AT gibt es hier.

Privy

An einigen Sheltern gibt es sogenannte Privies. Frei übersetzt ist ein Privy ein Plumpsklo. Wie so ein Privy aussieht kann man sich hier näher ansehen: YouTube. Ganz wichtig ist, dass man keinen Müll und Feuchte Tücher in die Privies wirft, da dies den natürlichen Abbau der Ausscheidungen stört und die armen freiwilligen Helfer den Müll aus den Reservoirs entfernen müssen!
Ein witziger Fakt: in einigen Bundesstaaten gibt es ein Gesetz, dass an allen "öffentlichen" Orten behindertengerechte Toiletten sein müssen. So kommt es vor, dass auf dem höchsten Berg, mitten im Nirgendwo tatsächlich behindertengerechte Privies stehen.

Shelter

Als Shelter werden die Schutzhütten bezeichnet, die sich auf dem Trail befinden. Der Abstand zwischen den Shelter variiert stark; meistens zwischen 5-10 Meilen. In der Regel bestehen Shelter aus drei Holzwänden und sind zu einer Seite hin offen. Eigentlich existiert an jedem Shelter auch eine Wasserquelle. Nur in Ausnahmen gibt es hier kein Wasser, etwa wenn die Quelle im Sommer austrocknet.

Shelter Log

Bei einem Shelter-Log handelt es sich um eine Art Tagebuch in das, wie bei einem Gipfelbuch, jeder Hiker seine Gedanken, Grüße oder einfach nur ein "Ich war hier" hineinschreiben kann. Es gibt in fast jedem Shelter auch ein Shelter-Log. VORSICHT: es ist ratsam sich nach dem Anfassen des Shelter-Logs die Hände zu desinfizieren. Es sollen so schon Norovirus-Wellen von Hiker zu Hiker übertragen worden sein.

NoBo (North Bound)

NoBo ist die Kurzbezeichung für "North Bound". Als Northbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Süden nach Norden wandert.

SoBo (South Bound)

SoBo ist die Kurzbezeichung für "South Bound". Als Southbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Norden nach Süden wandert.


Nero

Als "Nero" werden Wandertage bezeichnet, bei denen man so gut wie gar nicht wandert. Z.B. wenn man abends vor einer Stadt campiert und morgens nur noch ein Stündchen bis in die Stadt laufen muss um dort eine Pause einzulegen. Near to Zero = Nero


Zero

Als "Zero" werden Tage während eines Thruhikes bezeichnet, an denen man gar nicht wandert. Meistens hält man sich dabei im Hotel auf und erledigt die Wäsche, Essenseinkäufe und Planung für die nächste Etappe. Oder man ruht sich einfach mal endlich etwas aus.

Thru-Hiker

Ein Thru-Hiker ist jeder der einen Trail von Anfang bis Ende (also die volle Distanz) durchgelaufen ist. Hier kann es immer wieder zu Diskussionen kommen ob man dabei jede einzelne Meile des Weges zu Fuß gelaufen sein muss. Denn für Manche ist nur ein Purist ein Thru-Hiker, andere hingegen sehen das lockerer.

Purist

Puristen wollen/sollen/müssen jeden einzelnen Meter (oder Zentimeter?) des Trails zu Fuß und mit ihrem Rucksack auf dem Rücken gehen. Jegliches Abweichen von der Route oder Strecken ohne Rucksack zurückzulegen ist für Puristen wie schummeln. Für sie ist der Weg nur dann wirklich geschafft wenn sie diese Regeln einhalten.

"Hike your own hike"

Hin und wieder kommt es vor, dass zwischen Hikern, Diskussionen darüber entstehen, wie man einen Trail am besten wandern sollte. Das kann z.B. die Ausrüstung, das Essen oder die "richtige" Wandergeschwindigkeit betreffen. Aber was für den einen gut ist, ist für den anderen evtl. genau das Falsche. Darum gilt es als ziemlich unhöflich und vermessen anderen Wanderern (die auch schon Wochen oder Monate unterwegs sind) zu erzählen wie sie sich am besten auszurüsten oder zu verhalten haben. Hier gilt das Motto "Hike your own hike!". Wenn man von anderen nach einem Rat gefragt wird kann man aber natürlich einen unverbindlichen Tip geben.
Hike your own hike findet auch Anwendung um sich und andere daran zu erinnern, dass das Wander/Pilgerwandern kein Wettrennen ist.

Hiker Midnight

Der Alltag draußen in der Natur unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem gewohnten "zivilisiertem" Leben. Insbesondere geht man unterwegs zu ganz anderen Zeiten schlafen als man es vielleicht Zuhause tun würde. Hiker Midnight ist der Zeitpunkt wo quasi alle Wanderer sich in ihre Zelte und Schlafsäcke verziehen und schlafen gehen. Dieser Zeitpunkt ist i.d.R. dann erreicht wenn es dunkel wird (und man ohne elektrisches Licht nichts mehr sieht) oder es abends im Camp anfängt zu regnen (manchmal fällt hier auch der Spruch "Hiker midnight is when it starts to rain").


Hiker Hunger

Nach einigen Tagen bis Wochen setzt bei den meisten Wanderern der "Hiker-Hunger" ein -  interessanterweise hat man zu Beginn der Wanderung eher weniger Hunger als gewohnt.
Mit dem Hiker hunger kann auf einmal gewaltige Portionen in sich hineinschlingen und tagträumt während des Laufens stundenlang von Essen. Manch ein Wildtier erscheint einem plötzlich als Leckerbissen, den es nur noch zu fangen gilt ;)
Hier haben wir exemplarisch eine Woche lang dokumentiert was wir auf dem AT gegessen haben.

White Blaze

Auf dem Appalachian Trail wird der Weg mit weißen Farbstreifen ("White Blazes") markiert.
Yellow Blazing

Als Yellow Blazing wird in der Regel Autofahren (oder andere motorisierte Fortbewegung) bezeichnet anstatt zu Fuß den vorgegebenen Weg zu laufen. Man versucht (meistens ;) ) möglichst wenig zu Yellow Blazen. Denn dass wäre dann ja nicht thuhiken.


Blue Blazing

Auf dem Appalachian Trail gibt es häufig Wege, die sind mit blauen Markierungen, anstatt mit den üblichen Weißen, versehen. Diese führen zum Beispiel zu Sheltern, Wasserquellen oder Privys abseits des Weges oder sind als Ausweichrouten für manche Abschnitte gedacht (Schlechtwetterroute als Alternative zu einem exponiert liegendem Abschnitt). Wer so Abschnitte auf dem "richtigen" Wanderpfad auslässt betreibt in diesem Moment "Blue Blazing". Puristen würden in solchen Fällen den Weg vom Shelter wieder zurück laufen den sie abends gekommen sind, anstatt dem Weg weiter zu folgen um später wieder auf den eigentlichen Trail zu stoßen (und das obwohl dieser dafür extra angelegt worden ist).

Trail Angel

Trail Angel sind mit das Beste am Weitwandern. Als Trail Angel werden alle Personen bezeichnet, die Wanderern selbstlos ihre Hilfe anbieten. Dabei kann es sich um eine kurze Autofahrt, Essen oder das Abnehmen von Müll (ja, das ist nicht zu unterschätzen!) handeln. Manchmal gibt es auch ganze Gruppen von Trail-Angels, die mit einer Menge Ausrüstung kostenlose Grillveranstaltungen am Wegesrand austragen und als einzige Gegenleistung nichts oder ein paar Geschichten von den Wanderern hören wollen.

Trail Magic

Trail Magic wird von Trail Angels ausgeübt. Wenn eine Kühlbox mit kalten Getränken mitten im Wald steht (oder eine Tüte Äpfel) kann das für den ein oder anderen Hiker mit seinem Hiker hunger wie Magie wirken ;). Wir selbst haben nach dem Ende unserer Wanderung auch ein bisschen Trail Magic gemacht. Beiträge dazu gibt es hier und hier.


Wie plane ich eine Weitwanderung?


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Hier findest du in 7 Schritten zu deiner ersten langen WANDERUNG!...oder Reise, eigentlich lässt sich das auch ganz gut auf jede andere Reise übertragen.


Punkt 1: Will ich das überhaupt? Ist das das Richtige für mich?

Wer sich auf einen Thruhike oder eine Weitwanderung (von mir aus auch Pilgerreise) einlässt weiß (oder ahnt) meist schon, dass das ein Akt mit masochistischen Zügen wird. Dass es anstrengend, schmerzhaft, lang, aufregend, befreiend, faszinierend und unvergesslich wird.

Vom gemütlichen Sofa aus lässt sich so eine Wanderung aber sehr gut vorstellen/aushalten und es fühlt sich schnell so an als würde man das wollen. Insbesondere wenn einem die Arbeit oder andere Lebenssituationen schon seit einiger Zeit das Leben schwer machen.

Wer noch nie mit einem vollen Rucksack inkl. Zeltübernachtungen wandern war, sollte das vorher UNBEDINGT mal auf einer Mehrtagestour ausprobiert haben. So kann man am besten abschätzen ob man sich eine solche Lebensweise auch für eine längere Zeit vorstellen kann. Falls die Antwort hierauf dann immer noch JA lautet, für den ist ein Truhike bzw. ein long distance hike definitiv einen Versuch wert. 

Man sollte prinzipiell nichts dagegen haben mal ein paar Tage nicht duschen zu können.
Ein bisschen Sturheit gehört hier ebenfalls dazu.

Wer Gefallen am neuen "Lebensstil" findet, der hat gute Chancen sich den Hiking Bug einzufangen.

OK, du bist also sicher es soll eine Wanderung sein. Es steht außer Frage, dass es klappt mit dir und der Reise wenn du für dich beschließt, dass du dir eine Auszeit von deinem gewohnten Leben nehmen willst. Sei dir aber bewusst, dass es daraus folgende Konsequenzen für Familie, Beziehung und Job gibt. Wenn du dir aber sicher bist, dass du dein altes Leben erst mal hinter dir lassen willst, dann mache die Wanderreise (oder Weltreise) zu deiner PRIORITÄT NR. 1 und alles andere wird sich finden und es wird die Zeit deines Lebens!

Punkt 2: Was will ich? Was wünsche ich mir von der Wanderung?

Das ist eine sehr wichtige Frage, die du dir unbedingt vorher selbst beantworten solltest. Denn die Antwort darauf ist deine Motivation. Und es kann gut sein, dass deren Erfüllung und nicht das Erreichen des Endpunktes des Weges dein Ziel ist oder wird. Oder du dich darauf besinnen musst um nicht vorzeitig aufzugeben.

Nimm dir einen ruhigen Moment, Stift und Papier, vielleicht noch ein Getränk dazu und frage dich warum du diese Auszeit willst, brauchst, verdient hast. Beantworte diese Frage für dich selbst und sei dabei so ehrlich wie möglich (es muss ja niemand außer dir lesen was du aufgeschrieben hast).

In schwachen und schwierigen Momenten kannst du dich dann daran erinnern, warum du dir das eigentlich antust und neue Motivation und Kraft daraus schöpfen. Oder du stellst fest, dass alles was du lernen und erleben wolltest, bereits erlebt hast und ein Weiterwandern nur deinem Ego schmeicheln würde. Jeder möchte gerne einen angefangenen Thru-hike auch beenden, ist ja klar. Wenn das das Ziel ist: ok. Aber wenn nicht, dann hast du vielleicht dein persönliches Ziel schon erreicht. Und dann ist es ebenfalls ok NICHT alles zu wandern was du dir vorgenommen hattest.

Hier gilt ganz klar das Grundmotto: Hike your own hike. Was für andere richtig und wichtig ist kann für dich falsch sein und umgekehrt. Dein Weg, deine Freiheit, deine Entscheidung.


Punkt 3: Einen Wanderweg wählen.

Es gibt viele schöne Ecken auf diesem Planeten und die sind mit Sicherheit alle einen Besuch wert. Wer nicht komplett den einsamen Wolf spielen will hält sich besser an populäre Trails.
Bei der Auswahl kann man persönliche Klimavorlieben mit einfließen lassen. Ist ein bisschen Schnee ok? Ist eine Strecke durch die Wüste vertretbar? Wie hoch sind die zu erklimmenden Berge?
Wie gut etabliert ist die Infrastruktur rund um den Trail? Das hängt wieder davon ab wie frequentiert der Wanderweg ist. 

Es ist auch nicht gesagt, dass man überhaupt einem Wanderweg folgen muss, je nachdem was man sich eben vorgenommen hat. Wer nicht so gerne in einem Zelt übernachten will findet ebenfalls "seinen" Wanderweg. Gerade in Europa, wo man nicht frei campen kann, kann man gut von Hütte zu Hütte wandern.


Punkt 4: Wieviel Zeit brauche ich dafür? Informationen sammeln.

Also, du möchtest also Wandern und hast einen Trail/Wanderweg ausgewählt. Die meisten (langen) Wanderwege haben ihre eigene Website. Das wäre die erste Anlaufstelle um Basisinformationen zu bekommen:
  • wieviele Kilometer 
  • von wo bis wo
  • wie lange haben andere gebraucht
Bei Facebook sind wir bisher immer auf eine Gruppe gestoßen, wo man Fragen an andere Interessierte oder die "Veteranen" stellen kann...Oder man durchforstet das Archiv. Denn die Fragen, die man sich stellt, hatten andere bestimmt auch schon.

Hier der Link für die Te Araroa Facebook Gruppe: Te Araroa - Facebook
Hier der Link für die Appalachian Trail Gruppe 2016: Appalachian Trail 2016 - Facebook

Die Frage wieviel Zeit man für den Trail braucht hängt natürlich auch davon ab was die persönliche Zielsetzung ist. Etwas mehr Zeit einzuplanen ist nie verkehrt. Es wandert sich nicht sehr schön wenn man unter Zeitdruck steht und das Visum abläuft oder ähnliches.

Den Namen des Wanderweges bei Youtube eingeben fördert auch einige Inspiration und Informationen zu Tage. Oder hast du schon Instagram probiert?


Punkt 5: Wieviel Geld brauche ich?

Gehen wir mal davon aus du hast einen Trail gewählt den auch andere gerne wandern und schon gewandert sind. Dann brauchst du einen Computer mit Internet und mit Sicherheit findest du Erfahrungsberichte für den erwählten Trail. Englischkenntnisse sind hier natürlich wichtig, denn die meisten Infos findest du vermutlich in internationalen Blogs.

Das Budget hängt stark von deinem persönlichen Reisestil ab. Davon ausgehend, dass man im Zelt auf dem Trail kostenlos übernachten kann, knabbern vor allem die Aufenthalte in der Zivilisation an den Geldreserven. Es hängt also davon ab wie oft man ins Hotel geht, wie oft ins Restaurant und in welches.

Behalte bei einer anderen Währung den Wechselkurs im Auge. Evtl. lohnt es sich bei starken Schwankungen Traveler Checks zu kaufen wenn der Kurs gerade besonders günstig ist. Ich denke jedoch, dass Traveler Check immer mehr an Bedeutung verlieren.

Wir können nur aus unserer eigenen Erfahrung berichten und wir lernen auch noch immer was neues dazu. Hier findest du eine Aufstellung für den TA (Te Araroa), zum selber ausfüllen und ausrechnen: Kostenrechner für eine Weitwanderung.


Punkt 6: Wann soll es los gehen?

Die Region des Wanderweges/ Trails mit seinem Wetter gibt dir das Zeitfenster vor wann und wo du starten kannst und wann du fertig sein solltest. Es sei denn ein Wintereinbruch, Kälte, Dauerregen und überlaufende Flussläufe machen dir nichts aus...
In manchen Klimazonen sind die Trails ganzjährig wanderbar.

Beispiel: das Zeitfenster für den Appalachian Trail liegt für Northbounder zwischen dem letzten Schnee (März-April) und dem Schließen des Baxter State Park, bzw. Mount Kathadin (Oktober). Southbounder können erst im Sommer starten (Juni), wenn der Baxter State Park Mount Kathadin das erste Mal nach dem Winter wieder öffnet. Jedem Southbounder ist dann selbst überlassen wie lange in den Winter hinein er die Kälte so aushält.

Für den Te Araroa in Neuseeland ist das Zeitfenster etwas größer. Es gibt Abschnitte die für die Lambing Season gesperrt werden. Das Wetter diktiert auf der Südinsel das Zeitfenster, in dem man die höchsten Berge (Richmond Range, Nelson Lakes, Harper's Pass, Arthur's Pass) überqueren sollte und zwar im Sommer (Dezember-April)


Punkt 7: Reisevorbereitungen allgemein


Impfungen:
Macht euch schlau welche Impfungen in eurem Reisezielland vorgeschrieben sind. Wenn es keine Pflichtimpfungen gibt, dann findet man trotzdem Empfehlungen über die man nachdenken sollte. Da man sich voraussichtlich viel in der Natur aufhält ist eine Tollwutimpfung in Gebieten mit Tollwut sinnvoll.
Gegen die, über einen Zeckenbiss übertragbare, Borreliose  (Lime Disease) gibt es leider keine Impfung.
Informationen zu Reiseschutzimpfungen findet ihr beim Tropeninstitut, eurer Krankenkasse oder auf der Seite des auswärtigen Amts. Oder ihr fragt eure/n Hausärztin/Hausarzt.

Visa: 

Bevor du Ausrüstung und Flüge buchst solltest du dich über die Einreisebestimmungen deines Reiseziels informieren. Wenn deine Wanderung nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt oder im eigenen Land stattfindet, dann ist dieser Punkt überflüssig. Wer aber zum Beispiel für 6 Monate in die USA möchte, sollte Flüge erst kaufen wenn der Visa Antrag genehmigt wurde (die amerikanische Botschaft liebt es gar nicht wenn man sie vor vollendete Tatsachen stellt -> Visa, USA & Botschaft).
Ganz anders war unsere Erfahrung hier mit unseren Visa für NZ.

Ausrüstung: 

Das Thema wurde auf unserem Blog schon ausführlich behandelt, deshalb findest hier die weiterführenden Links zur Ausrüstung und den Reviews

Training: 

Wer Zeit und Lust hat und sich nicht nur mental und ausrüstungstechnisch vorbereiten mag, kann sich ein Trainingsprogramm zusammenstellen und ab ca. 3-4 Monate vorher trainieren.  Fit zu starten ist keine zwingende Voraussetzung für einen Thru-Hike oder eine Wanderung, verringert aber die Gefahr sich zu verletzen und man kann etwas schneller starten und hat mehr Spaß, weil weniger Schmerzen. 

Kreditkarte: 

Eine Kreditkarte für das Ausland ist ein Muss. Nicht immer funktioniert die heimische EC-Karte im Ausland. Es ist auch zu empfehlen mind. 2 Kreditkarten mitzunehmen für den Fall, dass eine nicht funktioniert. Hier bietet sich an 2 verschiedene Typen mitzunehmen (Visa, MasterCard).

Unsere Erfahrung war auch, dass man sich die Telefonnummer der Bank mitnehmen sollte. Jedes Mal wenn wir den Ort wechselten ging erst mal das Geldabheben nicht mehr, weil die Bank davon ausging jemand habe die Karte geklaut...Also, Bank vorher informieren, dass man ins Ausland reist reicht wohl offenbar nicht aus.
Mal gucken wie es bei uns dieses Mal wird, denn wir haben die Bank gewechselt. In Thailand hatten wir bisher keine Probleme mehr.

Kündigen/Wohnung aufgeben/ Auto abmelden: 

Dieser Punkt ist abhängig von der Länge der Reise. Viele gute Tipps und Informationen hierzu findet man auf Weltreiseblogs.
Man spart viel Geld wenn man bei einer 6 monatigen Reise keine Miete bezahlen muss und irgendwo günstig sein Zeug unterstellen kann. Gleiches gilt für das Auto. Man kann natürlich auch versuchen die Wohnung/das Zimmer in der Zeit der Abwesenheit unterzuvermieten.
Den Job muss man nicht immer gleich kündigen, hier gibt es verschiedene Modelle von unbezahltem Urlaub über individuelle Vereinbarungen bis hin zum Sabbatical (auch hier rate ich euch auf Weltreiseblogs nachzuforschen).

Flüge buchen: 

Dein Visum ist genehmigt oder die Botschaft hat dir glaubhaft versichert, dass du die Flüge schon vorher buchen kannst? Na dann los. Flüge kann man maximal 1 Jahr im voraus buchen. Die Möglichkeit der Umbuchung ist praktisch, da man ja nicht wirklich weiß wie lange man genau wandert oder ob man zwischendurch die Pläne ändert. Wenn du denkst das brauchst du nicht, dann lässt sich da eventuell etwas Geld sparen. Wir buchten für die USA und für Neuseeland bei StaTravel

Erste Unterkunft buchen: 

Neues Land, neue Leute und ein (evtl.) langer Flug. Da ist jeder erst mal platt. Mit Jet-lag und ohne Plan und Unterkunft irgendwo in der Welt zu stranden macht mir persönlich keinen Spaß. Unsere ersten Unterkünfte buchten wir bisher mit Airbnb. Wenn du dich neu registrieren möchtest und dich von uns werben lässt bekommen wir beide einen 30€ Gutschein!

Appalachian Trail Thru-Hike, warum möchte jemand so weit laufen?!?

TOMUS - Fröhliches Wörterbuch Zahnmedizin
Die 3 von Hitched Hike (Ambassador, Timber und Little Engine), die 2013 den Appalachian Trail liefen, dokumentierten ihren Thru-Hike liebevoll mit Videos auf YouTube, auf ihrer Homepage und Blogg (Seiten wurden verlinkt!). Die Idee die Erfahrungen des Trails zu teilen fand ich schon super toll, aber was mich noch mehr gefreut hat war ihr "Interview". Vor, während und nach dem Thru-Hike beantworteten sie die immer gleichen Fragen: 1.) Wie fühlst du dich gerade, 2.) Wie wird/hat dich der AT beeinflussen/beeinflusst, 3.) Was möchtest du machen wenn du groß bist (Beruf), 4.) Warum wanderst du den AT/ bist du gewandert, 5.)Was ist/war das Schwerste am AT, 6.) Was ist/war das Beste, 7.) Was wirst du/hast du am meisten vermissen/vermisst, 8.) Wie wirst/hast du dich verändern/verändert, 9.) Wie erfüllt ist dein Leben gerade, 10.) Welches ist deine Lieblingsfarbe.

Mir wurde klar, dass ich nicht loslaufen kann ohne mir slebst darüber klar zu sein, wieso ich so weit laufen will - was ist eigentlich meine Motivation, die mich durch schwierige Tage retten muss?
Ich hab mir jetzt ein paar der Fragen rausgepickt, die ich mit auf meine Wanderung nehmen will und für mich beantworten möchte.

1.) Wie fühlst du dich gerade?
Im Moment verspüre ich pure Vorfreude auf Weihnachten und unser Abenteuer danach und bin mit mir und meinem Leben sehr zufrieden. Das liegt sicher auch daran, dass ich gerade meine letzte Prüfung bestanden habe und somit die Uni erfolgreich beendet habe =)

2.) Was denkst du wie dich der AT beeinflussen wird/ wie du dich verändern wirst?
Das weiß ich nicht. Das finde ich aber grad das Spannende. Ich bin sehr gespannt, was der Trail mit mir machen wird. Ich freue mich darauf mich selbst in neuen Situationen (besser) kennenzulernen; und Henning, den ich ja jetzt auch schon seit 7 Jahren kenne.

3.) Warum wanderst du den AT?
Urspünglich, weil ich was Verrücktes tun wollte und weil jede Ablenkung vom anstrengenden Studium willkommen war. Eigentlich ist es eine blöde Idee so weit zu laufen, aber dann dachte ich: wieso nicht? Ich wander also, weil ich es jetzt machen kann - wer weiß ob sich die Gelegenheit jemals wieder ergibt. Außerdem macht mir Wandern Spaß und ich liebe es, in der Natur zu sein.
Wenn ich ganz ehrlich bin hoffe ich mich wieder in eine Richtung zu entwickeln, in der ich mich besser erkennen kann. Ich fühl mich manchmal als hätte ich auf dem Weg etwas verloren - vielleicht finde ich meine Leichtigkeit und unerschütterliches Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen wieder. Ich möchte nachdenken und Ruhe geniessen und Abstand zum hektischen Alltag finden. 
Ich freue mich für eine Weile ganz minimalistisch zu leben und nur Dinge bei mir zu haben, die ich auch wirklich brauche.

4.) Was denkst du wird am Schwersten am AT?
Am Schwersten wird bestimmt das Durchhalten. Wenn man 2 Monate gewandert ist, dann weiß man vermutlich wie sich das so anfühlt den "AT" zu bewandern...und dann hat man noch nicht mal die Hälfte hinter sich. Wenn dann noch Ungeziefer, zu warmes und zu kaltes Wetter, sowie Hunger/Durst und keine Dusche hinzukommen wird es bestimmt manchmal schwer sein sich zu erinnern warum man sich das antut.

5.) Was denkst du wird das Beste?
Die Momente nach der Anstrengung: Essen gehen, warm und satt im Schlafsack liegen, duschen oder auf dem Gipfel stehen. Dass man die einfachen Dinge wertschätzt und sich über sie freuen kann. Eine großartige Erinnerung mit meinem besten Freund erschaffen.

6.) Was wirst du am meisten vermissen?
Serienabende auf dem Sofa, in Hennings Arm gekuschelt mit heißer Schokolade. Sauber und haarlos sein ;)