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Arbeitslos melden vor einer Weltreise?

Die Arbeitslosigkeit und das Arbeitsamt (richtig heißt das natürlich Bundesagentur für Arbeit) sind in Deutschland eine Welt für sich. Wer herausfinden will wie und ob man sich vor einer längeren Reise arbeitslos melden muss oder soll oder nicht (oder wie oder was?!), der findet hier hoffentlich eine Antwort.

Arbeitslos melden muss sich nur, wer seinen Job für die Weltreise kündigen will oder dessen Vertrag ausläuft...also alle, die voraussichtlich ohne Arbeit sind.

Darf man das überhaupt? Sich arbeitslos melden und dann verreisen?

Da das Weltreisen oder längere Fernbleiben vom Arbeitsleben in einem Lebenslauf so nicht vorgesehen ist, gibt es hierzu keine konkreten Vorgaben und man könnte fast sagen, dass man sich in einem Graubereich aufhält, wo selbst die Mitarbeiter des Arbeitsamtes manchmal nicht so genau wissen was sie mit einem anfangen sollen. 

Aber um es kurz zu machen: Ja es ist erlaubt.

Man muss, um sich arbeitslos melden zu können, "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung" stehen. Es gibt dafür einen geregelten Mindestzeitraum von genau einem (1!) Tag. 
Wer sich hingegen auf Reisen und im Ausland aufhält kann dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und kann somit auch kein Arbeitslosengeld bekommen. Am Tag der Abreise ist es also sehr wichtig sich von seiner Arbeitslosigkeit abzumelden!! Wer das versäumt begeht eine Straftat (Betrug).

Warum man sich arbeitslos melden sollte:

Wer selber seinen Arbeitsplatz kündigt bekommt eine Sperrzeit (12 Wochen). Der Grund ist: durch die Kündigung hast du dich versicherungswidrig verhalten und bekommst als Strafe erstmal kein Geld. Die Sperrzeit betrifft nur die Geldzahlungen, nicht die anderen Leistungen wie Sozialversicherung (Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung).

Das Schreiben vom Arbeitsamt liest sich dann in etwa so:

"Sie haben das Beschäftigungsverhältnis bei XY durch Abschluss eines Aufhebungsvertrages selbst gelöst...Sie mussten voraussehen,  dass Sie dadurch arbeitslos werden"

"Ihr Verhalten haben Sie damit begründet, dass Sie eine Weltreise planen. Diese Gründe konnten jedoch bei  Abwägung Ihrer Interessen...den Eintritt der Sperrzeit nicht abwenden...Die Sperrzeit dauert zwölf Wochen. Sie minderst Ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld um 84 Tage."

Die Sperrzeit wird zwar von der Gesamtbezugsdauer in der du Arbeitslosengeld bekommen kannst abgezogen, das Gute ist aber: sie beginnt sofort! Nach dem Gesetz gibt es keine Unterbrechung der Sperrzeit. Sie läuft also ab auch wenn man sich wieder von der Arbeitslosigkeit abmeldet und ins Ausland absetzt.

Wenn du von deiner Reise zurück kommst kannst du direkt Arbeitslosengeld bekommen, denn die Sperrzeit ist abgelaufen und der Anspruch auf Arbeitslosengeld ist bereits festgestellt worden.

Voraussetzungen

Ob und wie lange du Anspruch auf Arbeitslosengeld hast solltest du natürlich vorher erst mal herausfinden.

Du musst 1. arbeitslos sein, 2. dich persönlich vorher arbeitssuchend und dann arbeitslos gemeldet haben und 3. die Anwartschaftszeit erfüllen.

"Arbeitslos" kann übrigens nur jemand sein, der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Während der Reise kann man das also nicht sein.

Ablauf


"Arbeitssuchend" und "arbeitslos" sind nicht das Gleiche, gehören aber zusammen. Wer kündigt (oder gekündigt wird) muss sich sofort arbeitsuchend melden.

Wer einen auslaufenden Vertrag hat muss sich ab 3 Monate vor dem Ende arbeitssuchend melden. 
Nur wer sich arbeitssuchend gemeldet hat, kann sich arbeitslos melden und hat später keine Verzögerungen beim Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Man kann sich online arbeitssuchend melden, oder persönlich hin gehen. Bei den Gesprächen darf man auf jeden Fall die Wahrheit sagen. Ihr tut nichts Ungesetzliches mit einer langen Reise/Weltreise. Mehr als eine zusätzliche 7-tägige Strafe (ich weiß leider nicht mehr wo ich das gelesen habe und ob das stimmt!?) kann man euch nicht anhängen, und wenn ihr sowieso schon von der Sperrzeit betroffen seid ist es grad egal.

Wer arbeitssuchend gemeldet ist bekommt Vermittlungsvorschläge auf die man auch reagieren sollte, sonst verhält man sich wieder versicherungswidrig und muss Sanktionen erwarten. Wer beim Gespräch ehrlich ist und von seinen Reiseplänen erzählt bleibt von solchen Vermittlungsvorschlägen weitestgehend verschont (Henning hat bisher nur einen Vorschlag erhalten).

Arbeitslos melden kann man sich auch schon vor seinem letzten Arbeitstag, aber spätestens am ersten Tag ohne Arbeit. Dazu bekommt man Unterlagen zum Ausfüllen (auch je etwas für jeden Arbeitgeber, bei dem man die letzten 5 Jahre beschäftigt war). 

Wenn alle Unterlagen beisammen und abgegeben sind kommt eines Tages Post. In einem Dokument, das ihr gut aufbewahrt, steht dann wie lange und wie viel Arbeitslosengeld ihr bekommt.

Auf keinen Fall vergessen sich spätestens am Tag der Abreise von seiner Arbeitslosigkeit abzumelden! Ein Arbeitsloser darf nämlich ohne Rücksprache und Genehmigung auch nicht das Land verlassen.

Dieser Artikel befasste sich nur mit ALG1, weil wir dabei aus unserem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen können. Bei anderen Modalitäten kennen wir uns leider nicht aus. Bei unserer ersten Reise nach dem Studium fand nichts in der Richtung statt.

Trail Lexikon - Begriffserklärungen

Die Appalachen

Die Appalachen sind eines der ältesten Gebirge der Erde (mehr als 450 Mio Jahre alt) und ziehen sich fast an der gesamten Ostküste der USA entlang bis weit nach Kanada hinein.

Der Appalachian Trail

Der Appalachian Trail folgt dem Gebirgszug der Appalachen.  Seine Länge schwankt von Jahr zu Jahr etwas, aber bewegt sich irgendwo um die 3500km (für den Teil der in den USA verläuft). Neben dem "klassischen" Appalachian Trail gibt es auch noch den International Appalachian Trail, der sich an der Ostküste Kanadas nach Norden hin fortsetzt. Der Trail wird durch freiwillige Helfer und das Appalachian Trail Conservancy erhalten und verwaltet.

Bounce Box

Um überschüssiges Gepäck oder Ersatzausrüstung nicht unnötig im Rucksack mit herum zu schleppen, gibt es die Möglichkeit, diese in einem Paket von Stadt zu Stadt vorweg zu schicken (zu "bouncen").
Wenn man über verschiedene Jahreszeiten hinweg wandert, bietet es sich an das Sommer- und Wintergear per Post so mitzuschicken und bei Bedarf einfach auszutauschen.
Das Besondere an der Bouncebox in den USA ist: solange man das Paket nicht öffnet, kann man mit einmal Porto bezahlen das Paket immer wieder mit einem neuen Zielort aufgeben.

Campground

Wie der Name schon sagt handelt es sich hierbei um einen, extra dafür vorgesehenen, Ort an dem mehrere Zelte aufgestellt werden können. Meistens existieren an Campgrounds auch Wasserquellen, was sie zu einem besseren Platz zum übernachten macht als einfach am Wegesrand zu kampieren. Mehr Infos zum Campen auf dem AT gibt es hier.

Privy

An einigen Sheltern gibt es sogenannte Privies. Frei übersetzt ist ein Privy ein Plumpsklo. Wie so ein Privy aussieht kann man sich hier näher ansehen: YouTube. Ganz wichtig ist, dass man keinen Müll und Feuchte Tücher in die Privies wirft, da dies den natürlichen Abbau der Ausscheidungen stört und die armen freiwilligen Helfer den Müll aus den Reservoirs entfernen müssen!
Ein witziger Fakt: in einigen Bundesstaaten gibt es ein Gesetz, dass an allen "öffentlichen" Orten behindertengerechte Toiletten sein müssen. So kommt es vor, dass auf dem höchsten Berg, mitten im Nirgendwo tatsächlich behindertengerechte Privies stehen.

Shelter

Als Shelter werden die Schutzhütten bezeichnet, die sich auf dem Trail befinden. Der Abstand zwischen den Shelter variiert stark; meistens zwischen 5-10 Meilen. In der Regel bestehen Shelter aus drei Holzwänden und sind zu einer Seite hin offen. Eigentlich existiert an jedem Shelter auch eine Wasserquelle. Nur in Ausnahmen gibt es hier kein Wasser, etwa wenn die Quelle im Sommer austrocknet.

Shelter Log

Bei einem Shelter-Log handelt es sich um eine Art Tagebuch in das, wie bei einem Gipfelbuch, jeder Hiker seine Gedanken, Grüße oder einfach nur ein "Ich war hier" hineinschreiben kann. Es gibt in fast jedem Shelter auch ein Shelter-Log. VORSICHT: es ist ratsam sich nach dem Anfassen des Shelter-Logs die Hände zu desinfizieren. Es sollen so schon Norovirus-Wellen von Hiker zu Hiker übertragen worden sein.

NoBo (North Bound)

NoBo ist die Kurzbezeichung für "North Bound". Als Northbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Süden nach Norden wandert.

SoBo (South Bound)

SoBo ist die Kurzbezeichung für "South Bound". Als Southbounder bezeichnet man einen Wanderer der von Norden nach Süden wandert.


Nero

Als "Nero" werden Wandertage bezeichnet, bei denen man so gut wie gar nicht wandert. Z.B. wenn man abends vor einer Stadt campiert und morgens nur noch ein Stündchen bis in die Stadt laufen muss um dort eine Pause einzulegen. Near to Zero = Nero


Zero

Als "Zero" werden Tage während eines Thruhikes bezeichnet, an denen man gar nicht wandert. Meistens hält man sich dabei im Hotel auf und erledigt die Wäsche, Essenseinkäufe und Planung für die nächste Etappe. Oder man ruht sich einfach mal endlich etwas aus.

Thru-Hiker

Ein Thru-Hiker ist jeder der einen Trail von Anfang bis Ende (also die volle Distanz) durchgelaufen ist. Hier kann es immer wieder zu Diskussionen kommen ob man dabei jede einzelne Meile des Weges zu Fuß gelaufen sein muss. Denn für Manche ist nur ein Purist ein Thru-Hiker, andere hingegen sehen das lockerer.

Purist

Puristen wollen/sollen/müssen jeden einzelnen Meter (oder Zentimeter?) des Trails zu Fuß und mit ihrem Rucksack auf dem Rücken gehen. Jegliches Abweichen von der Route oder Strecken ohne Rucksack zurückzulegen ist für Puristen wie schummeln. Für sie ist der Weg nur dann wirklich geschafft wenn sie diese Regeln einhalten.

"Hike your own hike"

Hin und wieder kommt es vor, dass zwischen Hikern, Diskussionen darüber entstehen, wie man einen Trail am besten wandern sollte. Das kann z.B. die Ausrüstung, das Essen oder die "richtige" Wandergeschwindigkeit betreffen. Aber was für den einen gut ist, ist für den anderen evtl. genau das Falsche. Darum gilt es als ziemlich unhöflich und vermessen anderen Wanderern (die auch schon Wochen oder Monate unterwegs sind) zu erzählen wie sie sich am besten auszurüsten oder zu verhalten haben. Hier gilt das Motto "Hike your own hike!". Wenn man von anderen nach einem Rat gefragt wird kann man aber natürlich einen unverbindlichen Tip geben.
Hike your own hike findet auch Anwendung um sich und andere daran zu erinnern, dass das Wander/Pilgerwandern kein Wettrennen ist.

Hiker Midnight

Der Alltag draußen in der Natur unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem gewohnten "zivilisiertem" Leben. Insbesondere geht man unterwegs zu ganz anderen Zeiten schlafen als man es vielleicht Zuhause tun würde. Hiker Midnight ist der Zeitpunkt wo quasi alle Wanderer sich in ihre Zelte und Schlafsäcke verziehen und schlafen gehen. Dieser Zeitpunkt ist i.d.R. dann erreicht wenn es dunkel wird (und man ohne elektrisches Licht nichts mehr sieht) oder es abends im Camp anfängt zu regnen (manchmal fällt hier auch der Spruch "Hiker midnight is when it starts to rain").


Hiker Hunger

Nach einigen Tagen bis Wochen setzt bei den meisten Wanderern der "Hiker-Hunger" ein -  interessanterweise hat man zu Beginn der Wanderung eher weniger Hunger als gewohnt.
Mit dem Hiker hunger kann auf einmal gewaltige Portionen in sich hineinschlingen und tagträumt während des Laufens stundenlang von Essen. Manch ein Wildtier erscheint einem plötzlich als Leckerbissen, den es nur noch zu fangen gilt ;)
Hier haben wir exemplarisch eine Woche lang dokumentiert was wir auf dem AT gegessen haben.

White Blaze

Auf dem Appalachian Trail wird der Weg mit weißen Farbstreifen ("White Blazes") markiert.
Yellow Blazing

Als Yellow Blazing wird in der Regel Autofahren (oder andere motorisierte Fortbewegung) bezeichnet anstatt zu Fuß den vorgegebenen Weg zu laufen. Man versucht (meistens ;) ) möglichst wenig zu Yellow Blazen. Denn dass wäre dann ja nicht thuhiken.


Blue Blazing

Auf dem Appalachian Trail gibt es häufig Wege, die sind mit blauen Markierungen, anstatt mit den üblichen Weißen, versehen. Diese führen zum Beispiel zu Sheltern, Wasserquellen oder Privys abseits des Weges oder sind als Ausweichrouten für manche Abschnitte gedacht (Schlechtwetterroute als Alternative zu einem exponiert liegendem Abschnitt). Wer so Abschnitte auf dem "richtigen" Wanderpfad auslässt betreibt in diesem Moment "Blue Blazing". Puristen würden in solchen Fällen den Weg vom Shelter wieder zurück laufen den sie abends gekommen sind, anstatt dem Weg weiter zu folgen um später wieder auf den eigentlichen Trail zu stoßen (und das obwohl dieser dafür extra angelegt worden ist).

Trail Angel

Trail Angel sind mit das Beste am Weitwandern. Als Trail Angel werden alle Personen bezeichnet, die Wanderern selbstlos ihre Hilfe anbieten. Dabei kann es sich um eine kurze Autofahrt, Essen oder das Abnehmen von Müll (ja, das ist nicht zu unterschätzen!) handeln. Manchmal gibt es auch ganze Gruppen von Trail-Angels, die mit einer Menge Ausrüstung kostenlose Grillveranstaltungen am Wegesrand austragen und als einzige Gegenleistung nichts oder ein paar Geschichten von den Wanderern hören wollen.

Trail Magic

Trail Magic wird von Trail Angels ausgeübt. Wenn eine Kühlbox mit kalten Getränken mitten im Wald steht (oder eine Tüte Äpfel) kann das für den ein oder anderen Hiker mit seinem Hiker hunger wie Magie wirken ;). Wir selbst haben nach dem Ende unserer Wanderung auch ein bisschen Trail Magic gemacht. Beiträge dazu gibt es hier und hier.


Inspirierende Reise-Blogs - Empfehlungen


Die Sommerferien in NRW haben begonnen und das Fernweh erhält neues Futter wenn man Montags ins Büro hetzt während andere in die Sommerferien fahren. Hier findet ihr also pünktlich zum Start der Sommerferien eine kleine Auswahl an inspirierenden Blogs.


Spezielle Te Araroa Blogs:

gustofrenzy: Einer unserer Favoriten, weil sehr informativ, wunderschön anzuschauen(!) und auch noch auf deutsch (okay, das wäre jetzt nicht so wichtig, aber ist trotzdem toll).

anoutdoorlifestyleblog: Der Blog ist auf Englisch, das Pärchen schaffte etwa 2000km auf dem TA letztes Jahr.

ma.vie.en.rouge: Verrückte Amerikanerin, die auch schon mehr als einen langen Trail hinter sich hat

Blogs von Wanderern,die dieses Jahr starten wollen:

ExperienceLearnInspire: Schöner Blog von Amaury Laine auf englisch und französisch

Das waren mal die Blogs, die wir gelesen haben oder darüber gestolpert sind (hauptsächlich über Instagram). Zugegebenermaßen haben wir diesmal eher wenig Blogs gelesen.
Eine Übersicht über Blogs von Te Araroa Wanderer findet man auch auf der Te Araroa Website unter Trailstories.

Andere (Welt-)Reise und Wander Blogs:

Tatsächlich haben uns bei unserer Planung diesmal auch Weltreiseblogs inspiriert und uns weitergeholfen.

THE BIG TRIP: der Blog von Christine Thürmer, deren Buch ich vor kurzem gelesen habe, ist sehr inspierend.

Geh Mal Reisen: Weltreiseblog von Ania und Daniel aus Düsseldorf mit einer tollen Schritt für Schritt Anleitung zur Weltreise. Auch toll finden wir die neuen Vlogs (Videos) auf YouTube.

Weltreise-info.de: Forum und viele Informationen rund um Langzeitreisen/Weltreise

Travel, Run, Play: Carina Ströwe und ihr Freund reisen mit einem Campervan die Panamerikaroute und sind im Moment noch in Südamerika unterwegs. Den Blog habe ich wenn ich ehrlich bin noch nicht wirklich gelesen oder gründlich angeschaut, aber ich habe sie bei YouTube abonniert. Nicht alle Videos sind mein Fall, aber einige!

Wenn wir noch über mehr stolpern werden wir diesen Post aktualisieren...wenn wir dran denken =)

Update 13.07.16: kein Blog, aber trotzdem ein empfehlenswerter Link für Te Araroa Interessierte: http://tawiki.org/wiki/Main_Page