Trail Magic 2

16:29 Henning 0 Kommentare


Wir kamen nach Stratton, eine Hiker-Stadt. Wir lernten wieder viele kennen und entschlossen uns spontan am nächsten Tag nochmal Trail-Magic zu machen. Abends gab es nochmal unsere leckeren Trail-Spaghetti nur dieses mal mit Erbsen (hmmm lecker!!). Deep Blue und seine Freunde Happy und Tree versuchten noch mit einer Kinderangel und einem Schwimmer von Hangry Fische zu fangen, hatten aber leider keinen Erfolg.

Die Nacht verbrachten wir heute mal im Auto. Dazu fuhren wir ein Stück in den Wald, ganz in die Nähe des AT. Das ganze Gebiet hier ist Ski- und Snowmobil-Gebiet, deshalb gibt es viele kleine, verlassene Hütten überall.

Das Auto ist zwar sehr klein, aber irgendwie schafften wir es eine Liegefläche zu konstruieren. Wir legten unsere NeoAirs darüber und es war perfekt bequem, weil die Luftmatratzen jede Unebenheit ausglichen.

Da es noch früh und hell war, schlossen wir unser Handy per Bluetooth an die Anlage des Autos an und schauten "The Croods" auf dem Mini Display des Handys an :)
Wir schliefen sehr gut. Der Sternhimmel hier ist der Hammer. Wenn ihr den AT wandert und Nachts mal aufs Klo müsst: ärgert euch nicht und schaut stattdessen mal zum Himmel auf.
Am Morgen hatten wir uns mit 4 Mädels verabredet. Wir wollten ihnen die Rucksäcke vorfahren, damit sie ohne wandern gehen können. Es stellte sich heraus, dass sich die Pläne geändert hatten. Es war Regen vorhergesagt und sie wollten lieber Abends wieder im Hotel sein. Es war etwas schwierig, aber wir schafften es alle 4 in unser Auto zu laden und fuhren statt der Rucksäcke die Mädels 17 Meilen vor, damit sie die Strecke zurück laufen können (auf der Straße war es etwas weiter: 31km).
Wir parkten das Auto und machten es uns bequem. In den 4 Stunden Trail-Magic kamen echt sehr viele Leute vorbei.

Die Southbounder waren aufgekratzt und voller Hoffnungen, erstaunt über jede Verschrobenheit des Trails und über die Unannehmlichkeiten. Sie erinnerten uns an unsere Anfangszeit. Die Northbounder waren ausgezehrt, ruhiger, müder, ja sogar krank. Wir fuhren ein Mädchen, das sich seit fast 1 Monat schlecht fühlt, ins nächste Krankenhaus. Sie wurde von einem Freund begleitet und übergab sich während der Fahrt (zum Glück nicht im Auto!). Das Krankenhaus war sehr weit, weil der Trail mal wieder über die höchsten Berge weit und breit führt, durch die Pampa.
Wir fragten fast jeden NOBO ob ihm der Trail noch Spaß mache. Bis auf 2 verneinten alle - sie wollen nur noch fertig werden.

In den 2 Tagen Trail-Magic haben wir viele Gespräche geführt. Die Mehrheit der Leute, die wir auf dem Trail im Süden kennengelernt haben, haben aufgehört zu wandern. Mehr als eine Handvoll sind aber nun hier oben im Norden aufgetaucht. Auch wenn wir nicht alle persönlich getroffen haben. Wie uns, scheint die Droge "AT" sie nicht loszulassen.
Es ist schwer den Appalachian Trail zu wandern, aber noch schwerer ist es ihn zu verlassen.

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