Tag 90: Millinocket zurück in den Wald zum Hurd Brook Lean-to
"Juhu wieder im Wald!"...."Oh nein wieder im Wald!" Nein, nein; eigentlich sind wir froh wieder draußen zu sein und einen Plan zu haben. Zudem ist es einfach schön hier (naja mal angesehen von den extrem lästigen Moskitos).
Zurück zum Trail mussten wir Hitchen (=trampen). Auf keinen Fall wollten wir nochmal 25 Dollar pro Nase für die 19 Meilen zum Trail zahlen. Nachdem wir erst mal die richtige Straße gefunden hatten rief uns auch schon ein netter Fahrer aus seinem Pickup zu und nahm uns die ersten 10 Meilen mit. Danach mussten wir auf einer anderen Straße weiter und da war irgendwie nicht mehr besonders viel los. Nach ca. 3 Meilen und 4 Autos (da ist wirklich nicht viel los! ) hielt ein junges Pärchen in einem (für amerikanische Verhältnisse gerade zu winzigen) Auto an und lud uns ein.
Wir kauften schnell noch ein paar "Cheese Macaroni" am Campstore, weil wir heute nur noch drei Meilen laufen wollen und darum noch ein extra Abendessen brauchten. Es war einfach schon sehr spät als wir am Trail ankamen.
Nach der Warnung, mindestens für 10 Tage Essen mit zu nehmen (wir haben großzügig 6 Tage geplant), waren wir endlich in der 100 Mile Wilderness und trafen bald auf die ersten SOBOs (south bounder). Unter anderem auch auf ein Pärchen, das wir vor Kathadin im Hostel getroffen hatten, das sich aber irgendwie verirrt hatte (wie auch immer das gehen mag) und 15 Meilen in die falsche Richtung gelaufen war.
Wir sind hier draußen grade so etwas wie die Trail Ältesten und passen auf die "Kleinen" auf. Wir konnten Marathon Man auch gleich fachmännisch mit einer riesigen, geplatzten Blase an seiner Ferse helfen. Außerdem litt er auch schon an wunden Schenkeln (rash) und Hangry hatte seine Creme für diese Fälle immer noch dabei. Mit dem Kommentar, dass er Deutschland jetzt doch ziemlich toll findet nahm er unsere Hilfe gerne an. Dafür gab es für uns ein Bier (jupee!)
Es ist schon ganz amüsant zuzusehen was die Neulinge noch alles mitschleppen: zwei Spray-Dosen mit Imprägnierung um das Zelt noch wasserdicht zu machen, nicht ausgepacktes Essen, 3 Gaskanister in Reserve, Einweg Heatpacks für 10 Tage (!!!), ein viel zu schweres Ladegerät mit Dynamo-Kurbelantrieb (bei dem nach 5 Minuten gleich mal die Kurbel abbrach), 5 (!!!) Gaskartuschen (1 medium, 3 kleine und 1 große) und was sonst noch nicht alles.
Grade fängt es wieder an zu regnen, aber wir haben noch einen Platz im Shelter bekommen. Verzeihung, hier oben heißt das natürlich Lean-to ;).
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