Tag 86: Mt. Kathadin
Ja ihr habt richtig gelesen. Wir sind in Maine angekommen und haben heute Mount Kathadin bestiegen.
Die Anreise zum nördlichen Ende des Trails ist auch nicht einfacher (eher komplizierter) als zum südlichen Ende. Mit mehren Busfahrten sind wir von Boston über Bangor nach Medway gekommen. Dort angekommen mussten wir wohl oder übel das Hiker-Hostel in Millinocket anrufen um dort einzuchecken, damit wir 1.nach Millinocket und 2. am nächsten Tag zum Trailhead kommen konnten (bzw. überhaupt noch irgendwohin). Hier oben ist nicht mehr viel los und per Anhalter zu fahren ist somit extrem schwierig. Das wird von den Hostels (sei es im Süden oder Norden), die immer fleißig von sich selber behaupten die guten Samariter am Trail zu sein, ziemlich ausgenutzt, was sich in den gesalzenen Shuttlepreisen niederschlägt.
Nachdem wir endlich im Park waren, konnten wir nach einem kurzen Plausch mit dem Ranger, Kathadin mit den geliehenen Tagesrucksäcken in Angriff nehmen. Um 8 Uhr gings los.
Die Landschaft ist natürlich komplett anders als bisher und wir kamen kaum hinterher uns an all den neuen Eindrücken zu erfreuen. Das erste und letzte Drittel des Berges war einfach doch die Mitte hat es echt in sich. Riesige Bolder mit einer Schmirgelpapier ähnlichen Oberfläche türmen sich hunderte Fuß an der Flanke des Berges und sind zu besteigen. Doc war an ein paar Stellen etwas zu klein gewachsen um sich irgendwo hochzuziehen zu können und brauchte Hilfe.
Die Kletterei war anstrengend und manchmal angsteinflösend, doch gelang uns ganz gut. Die frischen South Bounder, welche wir schon im Hotel getroffen haben und mit denen wir uns einen der Campingplätze teilen, hatten ziemlich zu kämpfen und um 19:00 waren immer noch 4 von 5 nicht zurück gekehrt (wir sind seit kurz nach 3:30 wieder unten angekommen). Übrigens war runter steigen viel einfacher (Doc brauchte keine Hilfe mehr)...auch wenn unsere Knie gequält aufschrien.
Auf den Gipfel haben wir drei North Bounder getroffen, die heute ihre Wanderung abgeschlossen haben. Sie feiern jetzt neben uns. Ihre Freundinnen sind extra angereist gekommen und haben Bratwürstchen, Burger und Bier mitgebracht. Es sei ihnen gegönnt ;)
Ein bisschen neidisch waren wir natürlich schon als sie völlig in Glück das Schild erreicht hatten, aber wir sind deshalb nicht traurig. Wir wissen auch ohne einen riesigen Berg am Schluss, was wir geschafft und erlebt haben.
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