Tag 41: Laufen bis zur Erschöpfung
Die Nacht war wieder gut.
Ich kann am besten schlafen, wenn die Hütte voll mit Thruhiker ist. Es macht mir nichts wenn sie schnarchen oder abends laut sind. Dafür habe ich ja Oropaks. Aber ich schlafe deshalb so gut zwischen Fremden, weil ich ihre Motivation und Situation kenne. Ich weiß, dass keiner mir was klauen wird (keiner möchte noch mehr Zeug schleppen), keiner mich stören würde (alle sind müde und wollen ausruhen), keiner schaut wenn ich mein Oberteil wechsel. Die Privatsphäre wird geachtet. Das beste Beispiel dafür ist die Top Timaru Hut, deren Toilette fehlt die Tür. Doch es kommt zu keinen peinlichen Zwischenfällen, denn jeder nähert sich nur vorsichtig und hat sowieso im Blick ob einer fehlt.
Es war heiß. Die Sonne brannte vom Himmel, keine Wolken, keine schattenspendenden Bäume. Dafür ging es hoch, runter, rauf, runter. Die Marker verschmolzen mit dem Tussock-Gras und waren schwer zu finden.
Es war sehr anstrengend.
Die Bächlein, die wir überqueren mussten wurden immer größer bis daraus Flussüberquerungen (bis etwas übers Knie) wurden.
Wir kamen an der Stone Hut vorbei. Hier steht eine Badewanne mit einer Feuerstelle in der Wildnis. Wenn man möchte kann man also heiß baden.
Die nächste Hütte war Crooked Spur Hut. Sie war nicht wirklich schön, hatte Löcher und als Vorbereitung auf morgen wollten wir noch etwas weiter gehen.
Ich war schon seit der Mittagspause erschöpft und hatte etwas Kopfschmerzen, aber nur leicht.
Die letzten Kilometer bescherten uns nochmal einen steilen Ab- und wieder Aufstieg. Der Fluss dazwischen war zum Überqueren auch nicht so toll. Wir erfuhren im Gespräch mit Southboundern, dass es hier mal eine Hängebrücke gegeben hatte...Was mit ihr wohl geschehen ist?
Als wir an der Campsite ankamen war ich völlig platt und musste erst mal ausruhen. Henning kümmerte sich um alles weitere. Er suchte eine Stelle für das Zelt und einen Zugang zu Wasser.
Nach 10 Minuten Ruhen, einer Kopfschmerztablette und Wasser und Salzbrezeln war ich wieder einigermaßen auf dem Damm. Der Schatten half ebenfalls.
Auch heute konnten wir baden.
Ich bemerkte, dass meine Schuhe ein erstes Loch bekommen haben und nähte es. Hennings haben schon länger welche (3 Stück). Die Schuhe müssen aber noch bisschen durchhalten.
Ca 19km
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