Tag 136: Raetea Forest
Wir haben eine warme Nacht, meine Kopfschmerzen verschwinden und es ist sehr, sehr still. So still, dass ich nachts um 4 Uhr wach liege und auf jedes kleinste Geräusch lausche. Ist das Knacken vielleicht ein Wildschwein in der Nähe? Ich wünsche mir, dass es anfängt zu regnen, denn zum Trommeln der Regentropfen auf dem Zeltdach kann ich immer schlafen.
Mein Wunsch wird mir am nächsten Morgen in Form von Regenschauern erfüllt. Und das mit dem Wildschwein könnte ebenfalls stimmen, denn wir finden viele Stellen mit umgegrabener Erde.
Erst führt der Weg entlang eines 4WD Track (eine Art Forststraße) und ist recht angenehm zu laufen. Wir fangen an uns zu fragen, was denn alle so schrecklich an den Northland Wäldern finden.
Wenig später hält der Wald was man uns versprochen hat: Matsch, Wurzeln, überwachsen, rutschig und steil.
Mit den nassen Ästen, die in den Weg hängen und einem ins Gesicht klatschen, werden wir bereits komplett nass. Als es dann noch anfängt zu regnen ziehen wir nicht mal mehr unsere Regenkleidung an - nasser können wir nicht mehr werden.
Es hört zum Glück bald wieder auf zu regnen, bleibt aber kühl. Erst viel später, nachdem wir den Raetea Forest verlassen, können wir uns etwas in der Sonne trocknen und wärmen.
Der Wald war nicht wirklich matschiger als andere Wälder; das kann aber an der Jahreszeit liegen. Matsch ist eigentlich das geringste Problem. Es ist viel eher, dass der Weg nicht sehr gut zu begehen ist und eine Machete ein empfehlenswertes Gepäckstück wäre.
Der restliche Tag war wieder einmal Straße. Rechts und links waren Weiden mit Schafen und Kühen. Es gibt gerade sehr viele Kälber, die übermütig kleinen Fantails (Vogelart) hinterher springen.
Wir füllen Wasservorräte an einem Bach in einem Forstwald auf, in dem man nicht campen darf, denn auch im nächsten Wald gibt es keine Wasserquellen.
Es war ein sehr langer Tag und wir sind sehr, sehr müde. Wir laufen gerade noch ein paar Schritte von der Straße den Weg hinauf, wo das Schild den letzten Wald ankündigt und stellen unsere Zelte direkt am Wegrand auf. An der ersten flachen Stelle, die wir finden können. Der Herekino Forest empfängt uns direkt mal mit sehr rutschigem Matsch.
Es herrscht eine unterschwellige, allgemeine Aufregung bald fertig zu sein. Das merkt man vor allem daran, wie wenig uns die schwierigen Wege oder Straßenlaufen ausmachen. Naja fast. Zumindest danach sind alle schneller wieder glücklich als sonst.
Das Einschlafen gleicht einem ins-Koma-fallen. Es ist noch nicht mal 19 Uhr.
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