Tag 140: Von Ahipara zur Hukatere Campsite
Noch 4 Tage.
Heute ging es also los, 32 Kilometer entlang des Ninty Mile Beach.
Wir starteten etwa 2,5 Stunden vor Fluthöhepunkt und mussten deswegen eine Weile in weicherem Sand laufen. Harter Sand bei Ebbe ist besser zum Laufen, verursacht aber auch etwas mehr Muskelschmerzen, ähnlich denen beim Roadwalking.
Henning und Jake starteten Barfuß. Henning wechselte nach 1,5 Stunden zu Schuhen, Jake nach 3 Stunden. Jake hat sich dabei die erste Blase seit Woche eins geholt. Unser Anfängerfehler war ein anderer. Wir dachten - warum auch immer - dass wir 4 Tage über den Strand laufen könnten ohne neue Sonnencreme zu kaufen. Unsere Tube ist spätestens morgen leer. Wahrscheinlich sind wir einfach so an Wolken, Regen und Wälder gewöhnt. Zum Glück kann uns Jake aushelfen.
Wir liefen also den ganzen Tag am Strand entlang, was sehr schön war. Es gibt nichts worüber man stolpern kann, keine Kletterpartien, keine Steigung. Man kann seine Gedanken schweifen lassen und seinen Blick in die Ferne, übers Meer oder bis zum Horizont, wo der Strand im Dunst verschwindet. Die Landschaft bietet keine Abwechslung, aber das macht uns gar nichts. Eher im Gegenteil. Wir können daraus Kraft und Ruhe schöpfen.
Wir reden über unsere Wanderung auf dem Te Araroa und versuchen uns an jeden einzelnen Tag zu erinnern. Von wo bis wo sind wir gelaufen, wo haben wir übernachtet, wen getroffen...? Das Gespräch dauert 3 Stunden und wir müssen oft im Blog nachlesen, denn wir können uns an vieles nicht mehr erinnern.
Der Ninty Mile Beach wird gerne mit dem Auto befahren und einige Autos fahren im Laufe des Tages an uns vorbei. Einige davon sind sehr schnell unterwegs. Sogar der ein oder andere Touri-Bus und eine Gruppe Motorradfahrer mit Surfbrettern kommen uns entgegen.
Henning und ich sind auf gerader Strecke schneller als Jake und so verlieren wir ihn aus den Augen. Wir hinterlassen ihm Nachrichten im Sand, wie zum Beispiel: "Mittagspause um 13 Uhr". Wir machen um 1 Uhr halt, eine Viertelstunde später hat Jake uns erreicht.
Wir hören etwas Musik, ein paar Mal tröpfelt es.
Am Nachmittag um halb 5 kommen wir am Tagesziel (Hukatere) an. Wir treffen einen Gast, der uns von der Campsite direkt am Strand abrät und Gabi, die Besitzerin der Lodge & Campsite etwas weiter Landeinwärts.
Während wir warten bis Jake wieder aufgeholt hat, sammelt Henning Muscheln (wieder Tuatuas).
Wir haben einen netten Abend im Küchenhäuschen mit Gabi, ihrem Gast und zwei jungen Deutschen mit Campervan. Sie bringt Tuatuas und richtiges Brot mit frischem Schinken als Vorspeise für alle. Die Küche ist gut ausgestattet. Es gibt Tee und Kaffee und heiße Duschen. Doch zum Duschen sind wir zu müde. Ein Tag mehr oder weniger dreckig macht keinen Unterschied und wir haben heute auch nicht geschwitzt. Die 14/15°C sind angenehm zum Laufen und Steigungen gab es auch keine.
Wir können für 10$ pro Person unser Zelt aufstellen.
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