10 Tipps zum Te Araroa Trail

11:50 Mela 0 Kommentare


Nun ist es bereits 8 Wochen her dass wir den Te Araroa beendet haben. Wir waren etwas faul mit dem Schreiben. Jetzt wird es Zeit, schließlich geht es bei einigen bald los und denen wollten wir noch unsere Gedanken mit auf den Weg geben.


Tipp 1: Geduld

Thruhiken braucht sehr viel Geduld. Wenn du dich selbst für geduldig hältst, lass dich überraschen! Bei mir half die Strategie einfach gar nicht an das Ende der Reise zu denken, sondern das Wandern als mein neues Leben zu akzeptieren. Henning hat es geholfen die Wanderung (gedanklich) in kleine Etappen zu unterteilen und sich so z.B. von einer größeren Stadt zur nächsten "voranzuarbeiten".

Tipp 2: Sei flexibel

Das Leben auf dem Trail lässt sich nicht planen. Das ist auch gleichzeitig das Schöne daran. Du weißt nie was genau dich erwartet, was um die nächste Ecke ist oder wo du schlafen wirst.
Sei auch flexibel mit der Streckenführung. Unternehme Umwege und Sitetrips. Suche dir alternative Wege wenn dir eine Strecke nicht zusagt. Das Motto lautet "hike your own hike" und "der Weg ist das Ziel ".

Tipp 3: hör nicht zu sehr auf Andere

Du bist nicht wie jeder andere, deshalb können sie - und wir - dir auch nicht sagen wie schön oder schwierig eine Strecke für dich werden wird und wie du sie zu laufen hast. Der Trail ist für jeden eine individuelle Erfahrung und da darf jeder selbst herausfinden wie er tickt am besten zurechtkommt.


Tipp 4: Gib nur an einem guten Tag auf

Diesen Spruch haben wir auf dem Appalachian Trail aufgeschnappt. Jeder hat schlechte Tage auf dem Trail (wer etwas anderes behauptet, dem glaube ich nicht). Wenn die Füße schmerzen, die Nacht unruhig war, der Hunger quält und es nur noch regnet, dann kann das auf die Stimmung schlagen. Such dir so schnell wie möglich eine trockene Unterkunft, gönn dir ein Privatzimmer, esse gut und ruhe dich mindestens 2 Tage aus. Und dann läufst du einfach wieder los. Wenn du den nächsten guten Tag hast und immer noch keine neue Motivation verspürst, erst dann ist der richtige Zeitpunkt deine Wanderung zu beenden. Dann hast du dir nichts vorzuwerfen und nichts zu bereuen.


Tipp 5: Höre auf deinen Körper

Du darfst sehr genau hin hören was dein Körper dir für Signale gibt. Das bewahrt dich vor Verletzungen und langanhaltenden Schmerzen. Beides vergrößert den Spaß und die Chancen, dass du den Fernwanderweg bis zum Ende gehst.


Tipp 6: Achte auf deine Gedanken

Damit meine ich nicht, dass du nicht denken darfst was du willst - es gibt nichts besseres auf dem Trail als stundenlang Gedanken nachzuhängen - sondern dass du negativen Stimmungen selbst steuern kannst. Jeder ist selbst verantwortlich für seine Emotionen. Du selbst kannst bestimmen wie lange du jetzt schlechte Laune haben willst.


Tipp 7: Starte so langsam wie möglich

Das ist zugegebenermaßen bei einem TA Sobo Start nicht wirklich möglich, weil es keine Unterkünfte und Wasserquellen in kürzeren Abständen gibt. Aber eigentlich wäre es wichtig. Egal wie fit du bist, solange du nicht jeden Tag wanderst, kannst du deinen Körper nicht wirklich daran gewöhnen. Widerstehe deinem Drang am Anfang so schnell und lang wie möglich zu laufen. Ich weiß du bist sehr motiviert und der Weg ist lang. Aus eigener und fremder Erfahrung wissen wir nun: weniger Kilometer am Anfang erspart dir unnötige Schmerzen und Mikrofrakturen in den Füßen. UND am Ende sind alle ähnlich schnell. Es spielt keine Rolle für den Trail ob du die erste Woche jeden Tag nur 8 bis 15 Kilometer gelaufen bist. Für deinen Körper schon.


Tipp 8: Lerne neues

Am Anfang des Trails ist Euphorie am Start, du lernst alles rund um deinen neuen Alltag kennen. Dann gewöhnst du dich daran und hast jede Menge Zeit und Ruhe für dich und deine Gedanken. Geniese es! Und dann kommt die Langeweile, denn das Gehirn ist gern beschäftigt. Unser Tipp: bring nicht nur Musik und Hörbuch mit, sondern nutze die Zeit um Neues zu lernen. Du hattest noch nie so viel Zeit um dich mit Politik, Philosophie, Geschichte oder Sprache zu beschäftigen. Finde gute Podcasts. Die kannst du dann an deinen Zerotagen aktualisieren und neue herunterladen. Wir haben die App podcast addict benutzt.


Tipp 9: Reise so leicht wie möglich

Je weniger du schleppen musst desto weniger Schmerzen = mehr Spaß.

Tipp 10, der letzte Tipp ist für Wanderpartner:

Wenn ihr vorher über ein paar Dinge diskutiert schützt ihr eure Partnerschaft/Freundschaft.

  • Was macht ihr wenn einer weiter wandern will, der andere aber nicht?
  • Was wenn einer sich verletzt und 3 Wochen Pause machen muss?
  • Habt ihr das gleiche Budget und was wenn einer sich ein Privatzimmer gönnen will?
  • Was ist eure Hauptmotivation?
  • Wie schnell und wie weit läuft jeder von euch?

Wenn ihr zwei Freunde seit, dann rate ich euch keine Ausrüstung zu teilen! Das spart zwar Gewicht, doch wir haben nur Paare getroffen, die es geschafft haben zusammen zu wandern und sich auszuhalten. Wir haben dafür jede Menge Stories über Freunde gehört, die sich irgendwann aufgeteilt haben. Was auch nicht schlimm ist, es sei denn man teilt Zelt und Kocher!


Jetzt bleibt uns nur noch euch eine geile Zeit zu wünschen! Und ganz viele tolle Erfahrungen!
Mela & Henning von Zuhauseimwald


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