Tag 62: Apple Cinnamon
Wir schrecken um Punkt 6:00 Uhr aus dem Schlaf, weil es anfängt zu regnen. Mela stürzt aus dem Zelt und sammelt schnell alles was noch draussen hängt ein (Handtuch, Waschlappen, Klamotten zum trocknen).
Bis das Zelt eingepackt war hat es aber auch schon wieder aufgehört zu regnen. Schön wir bleiben doch trocknen! ... von wegen... Kurz nach dem Aufbruch kommen wir über eine Wiese auf eine kleine Brücke zu, vor welcher eine große, unumgängliche Pfütze liegt (mehrere Quadratmeter groß). Nachdem die Schuhe trotz aller Bemühungen doch nass wurden konnten wir, auf der Brücke stehend, feststellen, dass es sich um einen Bieberdamm handelte und auf der andere Seite der Brücke der Fluss (umgeleitet vom Dam) vorbei floss. Also zogen wir die Schuhe aus und wateten hindurch. Das hohe Gras der abgeschlossenen Wiesen besorgte dann den Rest und die Schuhe samt Socken waren klatsch nass.
Die nächste Überraschung wartete auf dem Kamm des nächsten Berges auf uns, in Form von schräg abfallenden Steinplatten über die der Trail führte. Hangry stattete dem Boden auch promt einen Besuch ab konnte aber schimpfend und fluchend den Rest dieses eigenwilligen Weges ohne weitere Stürze bewältigen. Andere Hiker hatten damit wesentlich mehr Probleme wie wir am nächsten Shelter erfuhren.
Weil unsere Füße langsam aufgeweicht waren und dies schnell zu Blasen oder andern Verletzungen führen kann machte Hangry in der Mittagspause ein Feuer um Socken und Schuhe zu trocknen. Bei uns funktionierte das ganz gut, aber TwoChains (der uns schon ein paar Tage begleitet) schmolz seinen Socken dabei auf einer Seite direkt ein.
Der restliche Tag war an sich noch ganz schön, der nächste Berg war mit einem tollen Eichen- und Tannenwald (die Nadeln dufteten herrlich) bewachsen und nicht all zu steil. Bergab rannten wir und das machte echt Spaß (haben wir uns Gestern von den anderen abgeschaut)
Während des nächsten Regenschauers stellen wir uns kurz unter und wurden nicht nass (JUHUU! ).
Da das Shelter, zu dem wir eigentlich heute gehen wollten, relativ weit vom Trail entfernt liegt haben wir uns eine Meile davon entfernt auf einer Camp-Site niedergelassen. Wir konnten wieder baden, indem wir in Unterhosen in den Fluss sprangen...es gibt nichts besseres als kurz den Schweiß abzuwaschen...es war herrlich.
Heute gab es Safranreis mit einer frischen Zwiebel und Dosenerbsen zu Abendessen. Es war super lecker!!! Leider fing es schon während dem Essen an sich einzuregnen. Unter schweren und andauernden Tropfen auf unser Zelt versuchen wir jetzt (stark an unser nasses Erlebnis in Lance Creek erinnert) einzuschlafen. Hoffentlich hört der Regen heute Nacht auf und unsere Sachen bleiben halbwegs trocken...
Achso wir wollten euch noch von Smokin' Bear erzählen. Er ist ein Mann in den besten Jahren und er ist krebskrank. Er verlor eine Niere, dort saß der Primärtumor. Er bekam Lungenmetastasen und eine Chemotherapie, die rein gar nichts bewirkte. Die Ärzte können also nichts mehr für ihn tun und meinen seine Zeit wäre bald abgelaufen. Anstatt auf den Tod zu warten wandert er nun den Appalachian Trail, während seine Frau allein Zuhause ist und ihn ab und zu abholt, damit er Arzttermine wahrnehmen kann. Es ist immer wieder interessant und erstaunlich was für unterschiedliche Menschen man hier draußen trifft.
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