Easy Trampen in Neuseeland
Das war der Tag, an dem wir 466km per Anhalter gefahren sind!!
Wir hatten das mit dem Trampen nicht wirklich geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Dass wir gleich zu Beginn unserer Reise den Daumen raushalten würden hatten wir nicht erwartet.
Aber wie schon oben zu lesen war hat es ganz wunderbar geklappt und war eine richtig schöne Erfahrung am Ende.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten vom Christchurch nach Invercargill zu kommen, die wir alle in Betracht gezogen haben. Wahl Nummer eins wäre der Bus gewesen, doch wegen der Sommerferien im Januar sind alle Bus Tickets bis zum 20. Januar ausgebucht. Ein Auto mieten ist wegen der Ferien auch sehr teuer, außerdem wäre mir der Linksverkehr nicht so geheuer. Es gibt wohl manchmal Angebote einen Mietwagen zurück zu seiner Filiale zu fahren (umsonst oder günstiger), aber da hat man bei großen Städten eher eine Chance. Fliegen ist ebenfalls möglich, aber viel zu teuer. Zug gibt es, allerdings nicht für den Personentransport....joah und das wars auch schon.
Also sind wir los uns einen Edding und einen Pappkarton besorgen.
Wir starteten früh und fuhren mit dem Bus soweit wie möglich raus aus der Stadt auf den Highway 1 (Rollston), der nach Invercargill führt.
An einer Tankstelle wollten wir uns gerade eine gute Stelle aussuchen als auch schon ein Auto anhielt und uns mitnehmen wollte....30 Sekunden um die erste Fahrt zu bekommen, "nicht schlecht" strahlten wir.
Der 18jährige beginnt in ein paar Monaten seinen Militärdienst, deren Neuseeland übrigens freiwillig ist, und tourt zurzeit herum. Wir fuhren mit ihm bis nach Washdyke. Er fuhr weiter Richtung Twizel, wo wir auch noch auf unserem Trail durchkommen werden.
Wir mussten etwa 15 Minuten warten, da hielt ein Mann in unserem Alter. Er ist Betreiber eines Foto-Booth für Hochzeiten, war gestern auf einer Hochzeit eines Freundes und morgen auf einer Hochzeit eines anderen Freundes. Seine kleine Tochter ist 5 Wochen alt und eigentlich wohnt er in Sydney. Er nahm uns bis nach Timaru mit. Er setzte uns am Ende der Stadt an einer Tankstelle ab, was für unser Weiterkommen sehr gut ist. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mitgenommen wird höher, schließlich verlassen die Autos die Stadt und es gibt nur eine Richtung, in die der Highway 1 führt.
Wir konnten auf die Toilette gehen und einen Kaffee trinken, bevor wir uns wieder an die Straße stellten.
Es dauerte auch keine 2 Minuten dann nahmen uns 2 ältere Damen mit. Die Verständigung klappte erst nicht so gut, weil die Fahrerin schlecht hörte und ihre Sitznachbarin alles nochmal für sie wiederholen musste. Das war eigentlich ziemlich witzig, aber es klappte deutlich besser mit der Konversation nachdem sie (während dem Fahren) ihre Höhrgeräte eingefädelt hatte. Die zwei machten einen Ausflug zu einer Känguru-Farm. Sie konnten uns bis hinter Waimate mitnehmen.
Hier mussten wir wieder etwa 15 Minuten warten. 2 Männer von der Nordinsel auf ihrem Roadtrip durch die Südinsel hielten ein ganzes Stück die Straße runter, so dass wir erst kapierten, dass sie uns mitnehmen wollten als sie Rückwärts wieder angefahren kamen. Die beiden waren nett, aber nicht so gesprächig und brachten uns bis Oamaru.
Leider waren wir an einer ungünstigen Stelle mitten in der Stadt, also liefen los, wieder in der richtigen Richtung aus der Stadt raus. Wir aßen unser mitgebrachten Vesper während dem Gehen und schnallten unser "SOUTH"-Schild hinten auf den Rucksack. Und siehe da, noch ehe wir irgendwo ankamen hielt eine Frau um die 60 und lud uns in ihren krempeligen Wagen ein. Vorher musste sie allerdings etwas aufräumen und die Rückbank aufrichten. Sie ist Lehrerin und plant mit ihrem Mann eine große Fahrradtour für nächstes Jahr, wenn sie in Rente geht. Sie hatte heute ihre Enkelin nach Christchurch gefahren.
Als sie hörte, dass wir sonst noch nichts gesehen haben fuhr sie mit uns an den Strand und zu den berühmten Moeraki Boulder.
Sie brachte uns bis nach Dunedin, wo sie als Studentin viel Zeit vetbracht hat und wusste einiges zu erzählen.
Leider fing es an zu regnen als sie uns wieder absetzen musste.
Hinter Dunedin war es wieder schwierig einen guten Platz zum warten zu finden und wir hatten Angst zu nass zu werden und dass uns dann keiner mehr mitnehmen will.
Aber nach kurzer Zeit nahm uns eine etwas verlebte Frau in einer ziemlichen Schrottmühle mit. Es stellte sich raus, dass sie Mitglied der Mongrel Mob Gang ist...Haley war nett, aber wir waren dann doch erleichtert als sie uns wenige Kilometer später in Milton absetzte.
Es hatte aufgehört zu regnen, dennoch dauerte es diesmal 25 Minuten bis uns David, ein älterer Mann in seinem Pickup mitnahm. Nach einem interessanten Abstecher in sein Heimatdorf und etwas Lokalgeschichte mussten wir uns in Balclutha wieder von unserem Merinoschafsfarmer trennen.
Inzwischen war es halb 5 und der Verkehr weniger geworden. Gerade als wir darüber nachdachten was wir machen würden wenn wir heute nicht weiter kommen sollten, hielt ein Auto in der Gegenrichtung und drehte um.
Rebecca und Darren, beide Pastoren in Invercargill, waren an uns vorbei gefahren und hatten später entschieden uns doch noch mitzunehmen und waren umgekehrt. Auch sie waren auf dem Weg nach Hause von einer Hochzeit der Nichte kommend. In ihrem sauberen Auto legten wir bei netten Gesprächen die letzten 130km zurück und waren um ca. 18 Uhr in Invercargill, wo wir in ein Hotel eincheckten.
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