Tag 2: Oreti Beach
Henning schlief fast 12 Stunden durch bis zum nächsten Morgen kurz nach 6. Das Bett war himmlisch.
Wir mussten früh los, denn der nächste Abschnitt bis Riverton ist 31km lang und man muss bei Ebbe an einer Flussmündung am Strand vorbei.
Es ging erst mal wieder mit Straßenlaufen los, nur diesmal wollte keiner anhalten und uns mitnehmen. Es war sowieso wenig Verkehr und der Wind bließ sehr stark. Ich zog eine Regenjacke an um nicht auszukühlen.
Auf halber Straßenstrecke Richtung Oreti Beach hielt ein Polizeiwagen auf der Gegenfahrbahn an. Dass das Trampen in Neuseeland nicht verboten ist wussten wir und wir wunderten uns. Tatsächlich bot der Polizeibeamte an uns zum Strand zu fahren 😁. Das sagen wir natürlich nicht nein.
Er musste zweimal fahren, denn er hatte nur einen Sitzplatz frei.
Am Oreti Beach angekommen haute uns der Wind fast um.
DER WIND WAR ABARTIG!!!
Wenn wir gedacht hatten, der Wind vorher sei stark gewesen, dann war er nun orkanartig.
Nach einem Kilometer war klar, dass wir es niemals rechtzeitig bei Ebbe (9:30 = Low Tide) zum Waimatuku Stream schaffen würden. Durch den heftigen Gegenwind büsten wir einiges an Tempo ein.
Wir kämpften gegen den Wind (und ab und an gegen die Regenschauer sowie "Sandstürmchen") und kamen nur sehr langsam voran. Romantisch am Strand entlang laufen, wie wir uns das vorgestellt hatten, war das jedenfalls nicht.
Um 14 Uhr hatten wir es bis zum Fluss geschafft. Zumindest nach der Karte, sehen konnten wir ihn nämlich nicht. Wir konnten aber auch nicht mehr weiter am Strand laufen, da die Wellen schon bis an die Dünen reichten. Es waren noch 1,5 Stunden bis zur High Tide (Flut am stärksten), aber der Wind drückte das Wasser schon bis ins Land.
Wir schlugen uns in die Dünen und durchs Gestrüpp bis wir eine einigermaßen (Wind-)geschützte Stelle in einer Baumgruppe fanden. Das Zelt auf sandigem Grund aufzustellen erwies sich als schwierig. Und es half auch nicht, dass uns aus irgendeinem Grund plötzlich 2 Heringe fehlten. Der (hier schwache) Wind drückte das Zelt zusätzlich ein.
Irgendwie schafften wir es doch noch das Zelt zum Stehen zu bringen (zum Glück regnete es nicht). Wir verbrachten den Nachmittag in unsere Schlafsäcke gekuschelt, mit Blog schreiben, Planen, Video schneiden und Yoga (der sandige Boden in Kombination mit Tannennadeln war weich).
Heute 17km, ca. 25.700 Schritte.
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