Tag 68: Tag der 5 Gipfel
Nach einer kalten Nacht (zum Glück waren wir in der Hütte) versuchten wir einen frühen Start. Viertel vor 9, immerhin.
Wir starteten mit den 3 älteren Kiwis, Ron, Rose und Mary. Die 60+ waren nur wenig langsamer als wir. Vor allem Mary sprang wie so eine Bergziege den Berg hinauf und wir kamen alle gleichzeitig auf unserem ersten Gipfel Mount Rintoul an.
Der Weg war wirklich sehr steil und durch das Geröll ging es 2 Schritte vorwärts um dann einen Schritt zurück zu rutschen. Zwischendurch musste man auch etwas klettern, aber immer nur ganz kurz.
Wandern oder Laufen muss gut für das Gehirn sein, denn - es kann noch so anstrengend sein - mir fallen immer tausend gute Dinge ein. Ich versuche sie wenn möglich gleich aufzuschreiben, für später. Heute kam mir die Idee mit diesen drei älteren, aber überhaupt nicht rentnermäßigen Personen ein Interview aufzunehmen. So als Inspiration für alle anderen.
Ron, Rose und Mary stimmten zu und wir können euch hoffentlich bald ein übersetztes Interview auf YouTube zeigen.
Die Aussicht war übrigens trotz der Wolken sehr gut!
Der zweite Gipfel heute hieß Little Rintoul. Es ging steil bergab um dann noch steiler als zum Mt Rintoul wieder aufzusteigen. Diesmal war mehr Klettern im Spiel.
Die Aussicht zog langsam zu.
Der dritte Berg war Old Man. Er war kein bisschen weniger anstrengend als die anderen zuvor, aber zum Glück nicht mehr so steil und es gab längere Strecken auf dem Berggrat, mitten in zauberhaften kleinen Wäldern.
Wir kamen zum Teil nur einen Kilometer pro Stunde voran. Zur Mittagszeit hatten wir deshalb erst 4,5 Kilometer geschafft. Wir befanden uns in Wolken gehüllt.
Der vierte Berg war Ada Flat und tatsächlich war dieser Berg fast flach oben drauf. Der fünfte Berg hatte noch nicht mal einen Namen, aber das Terrain wurde immer leichtgängiger und wir waren fast überrascht als wir um halb 4 plötzlich die Slaty Hut erreichten. Es war immer noch nebelig/wolkig, jedoch nicht schlimm, so dass man den nächsten Marker immer gut erkennen konnte.
Es war ein sehr schöner Tag gewesen.
Wir haben eine Bergziege mit Baby relativ nahe gesehen und genossen unsere letzten Berge auf der Südinsel! Vielleicht sogar die letzten richtigen Berge in Neuseeland. Wir wissen nicht genau was uns auf der Nordinsel erwartet, aber ich glaube keine hohen Berge mehr.
Wir wuschen uns an der Hütte. Wir waren - nach Jake, der weiter zur nächsten Hütte laufen wollte - die ersten dort. Wir holten außerdem Feuerholz und schürten den Ofen. Es ist immer noch recht kühl draußen.
James und Anna sind mit uns die einzigen in der Hütte. Da heute Anna's Geburtstag ist hat James ihr ein Gedicht geschrieben. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass James Schriftsteller ist und gerade 5 Bücher gleichzeitig schreibt. Wir lagen alle in unseren Schlafsäcken und hatten ein Teelicht gefunden und angezündet. James las uns nicht nur das Geburtstagsgedicht, sondern noch ein Zweites vor. Sehr gemütlich. Es war warm während draußen der Wind heulte und an der Hütte rüttelte.
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