Tag 129: Helena Bay und Russel Forrest
Nach einer langen Nacht, in der es ein paar Regenschauer gab, standen wir früh auf. Wir hatten heute viel vor uns. Wir versuchen nämlich Jake einzuholen.
Der Morepork-Onekainga Track war wie die Wege davor schön und gut zu laufen. Es war recht schwül und warm für die frühe Tageszeit und schon bald fing es an zu tröpfeln.
Es regnete aus einem blauen Himmel bei Sonnenschein. Ein wunderbarer Regenbogen begleitete uns. So nah habe ich noch nie einen gesehen. Er endete vor dem Hügel bei einem Baum. Müsste ich dort jetzt nach einem Topf Gold graben?
Wir kamen nach Helena Bay und liefen schon wieder lange auf einer Asphaltstraße. Ein gut gepflegtes Grundstück auf unserer rechten Seite fiel uns auf. Es war abgezäunt und mit Kameras versehen. Der Rasen hatte ein Golfplatz sein können. Es stand nirgends eine Hausnummer oder ein Name, nur "Helena Bay, New Zealand". Ein öffentlicher Park war es aber auch nicht. Ein Anwohner erzählte uns später, dass das Grundstück einem russischen Milliardär gehört und hinter dem Hügel eine Lodge steht. Sie ist wohl das luxuriöseste Spa Neuseelands und eine Nacht kostet ab 4000$.
Im Russel Forrest wurden die Wege wieder rauer, wie wir das gewohnt waren. Außerdem wurden wir etwas vom "Riverwalking" überrascht. Wir hatten die Trailnotes nicht sorgfältig genug gelesen. Der Weg führte etwa 4 Kilometer im Flussbett entlang. Der Bach/Fluss sollte nicht tiefer als knöcheltief sein, so die Trailnotes. Die Realität war: meist knöchel- bis knietief, ab und zu bis hüfthoch. Aber es hatte aufgehört zu regnen und wir trockneten anschließend ganz gut wieder.
Auf der anderen Seite des Flusses kamen wir auf Maori Land raus. Ich weiß nicht was wir erwartet hatten. Auf jeden Fall keine Schrotthalde. Überall war Müll und Elektroschrott und ein Dutzend Autowracks. Die gehen ja nicht besonders gut mit ihrem Land um...Das war der vermüllteste Abschnitt Neuseelands, den wir bisher gesehen haben. Und gruselig war das auch. Zum Glück war es noch früh genug und wir müssen hier nicht irgendwo übernachten!
Eine weitere Straße führt uns nach Waikare. Laut Trail soll man von hier mit einem Wassertaxi nach Opua übersetzen. Das ist uns zu teuer, deshalb werden wir trampen.
Da stehen wir also an einer leeren Straße und warten. Es ist egal in welche Richtung uns jemand mitnehmen würde. Man kann über Kawakawa nach Opua kommen oder nach Okaito und dann eine kurze Fahrt mit der Fähre. Aber es kommt überhaupt kein Auto.
Wir rufen Derek Miller an. Er steht als Ansprechperson in den Trailnotes. Leider hat er keine Zeit uns zu Hilfe zu kommen. Normalerweise kann er einem wohl Kanus leihen.
Wir haben Glück, denn es kommt der Schulbus und bringt die Kinder Heim. Der Busfahrer ist ein cooler Typ und nimmt uns mit bis Taumarere. Keine 5 Minuten später sitzen wir im nächsten Auto Richtung Opua.
Jetzt sind wir in einer Cabin auf dem Holiday Park, frisch geduscht und die Wäsche ist auch bald fertig. Zum Abendessen gab es Reis mit Erbsen.
Jake ist nur 3,6 Kilometer weiter im YHA in Paihia. Er wartet dort auf uns. Ich glaube wir freuen uns alle ziemlich, dass wir uns morgen wieder sehen werden.
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