Tag 46: Zero in Methven

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Methven lernten wir als eine tolle Stadt für Wanderer kennen. Eine Laundry, die 24 Stunden geöffnet hat, 2 Supermärkte, Restaurants und viele Backpacker Unterkünfte.

Anstatt euch hier zu schildern was wir gewaschen und was wir gegessen haben (was nicht interessant ist und was ihr sowieso schon wisst), schreibe ich euch hier mal die typischen Fragen mit Antworten auf, die uns gestellt werden wenn wir Backpacker oder Einheimische treffen.

Die Kassiererin packt unsere Einkäufe ein und mustert uns: "Macht ihr Work for Stay?"
"Nein, wir laufen den Trail" antwortet Henning
"Ach! Diesen langen Wanderweg? Ich hab gehört er sei sehr schön!"
"Ja, genau der und ja, es ist schön!"
"Aber auch sehr hart manchmal" mische ich mich in das Gespräch ein.
"Mh, ich würde den Weg gerne mal gehen" macht die Kassiererin ein neidisches Gesicht. "Lauft ihr von Norden nach Süden oder von Bluff nach Cape Rheinga?"
"Wir starteten in Bluff und laufen nach Norden" antworte ich.
"Eigentlich sind wir auf Stewart Island gestartet" verbessert mich Henning. Ich nicke.
"Wie lange wird der ganze Weg dauern?" fragt sie. Sie hat inzwischen alle unsere Einkäufe in Tüten eingepackt. Zum Glück ist niemand hinter uns. Auch der minderjährig aussehende Kollege an der anderen Kasse lauscht gespannt dem Gespräch.
"Ungefähr 5 Monate" antworten wir und weil wir schon ahnen was die nächste Frage sein wird: "wir sind schon eineinhalb Monate unterwegs, also vielleicht noch 4 weitere Monate".
"Noch 1,5 Monate?" Die Kassiererin hat uns leider missverstanden.
"Nein, noch ungefähr 4" wiederholt Henning.
"Mein Gott!" staunt die Kassiererin.
"Ist es wahr, dass die Lake Coleridge Lodge nur Pakete für Gäste annimmt und 160$ für ein Zimmer verlangt?" schaltet sich jetzt der junge Kollege mit der festen Zahnspange ein.
"Ja! Das habe ich auch gehört. Unverschämt!" Ergänzt die Kollegin.
Wir zucken mit den Achseln. "Ja, es stimmt schon, aber andere verlangen auch Geld damit sie Pakete annehmen und aufbewahren. Es ist umsonst wenn man dort übernachtet. Also machen wir das."
"Unverschämtheit." wiederholt sie.
"Naja, wir Wanderer haben da nicht viel Auswahl. Es gibt ja nichts dort, wo wir hinlaufen", sagt Henning
"Und nach einer Woche ohne Dusche möchte man gerne dort bleiben", merke ich noch an.
Das scheint die Kassiererin auf eine neue Idee zu bringen. "Also das könnte ich ja nicht. Ich muss zumindest jeden Tag meine Haare waschen können, dann geht's mir gut. Hattet ihr auch Regen?"
"Ähm", wir wissen kurz nicht wie wir darauf antworten sollen. Natürlich hatten wir in 1,5 Monaten Outdoorleben nicht nur Sonnenschein. "Ja, 3 Wochen am Stück, aber es ist lustig wie man sich an nasse Füße gewöhnen kann. Nach ein paar Tagen hintereinander ist es einem egal".
"Was?! Bekommt man davon nicht schreckliche Blasen?"
"Nein, dachten wir auch. Aber tatsächlich bekommen wir nur von Asphaltstraßen Blasen."
Sie nickt verständnisvoll und erzählt von ihrem Halbmarathonlauf, wo sie auch nur Blasen auf dem Asphalt bekam.
Wir können ihr noch kurz vom Terrain (Matsch, Gerröll, Dornen, kein Trail, Flussüberquerungen) berichten bis schließlich ein neuer Kunde kommt und sie sich herzlich von uns verabschiedet. Wir glauben sie hat jetzt eher keine Lust mehr sich an diesem Wanderweg zu versuchen.

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