Tag 54: das erste Mal verlaufen

02:11 Mela 0 Kommentare

Ja, heute haben wir uns das erste Mal verlaufen. Das allererste Mal. Auf dem Appalachian Trail ist uns das nie passiert.
Nach 1,5 Kilometern überquerten wir eine Hängebrücke und wir nahmen danach die Abzweigung nach rechts statt links, da dort ein orangener Pfeil hinwies. Wir wunderten, dass wir wieder Richtung Hütte zurückliefen, aber solche Richtungswechsel können schon mal vorkommen. Wir folgten weiter den vermeintluch richtigen orangenen Dreiecken. Nach einem weiteren Kilometer schaute ich dann doch mal aufs GPS und sah, dass wir völlig falsch waren. Das hatte nur passieren können weil in Neuseeland ALLE Wanderwege mit orangefarbenen Markierungen versehen werden. 

Erst heute sagte ich zu Henning: "Die Landschaft ändert sich gar nicht mehr so dramatisch innerhalb eines Tages, wie zu Anfang der Südinsel." Um dann genau das zu tun.

Wir hatten viel Wald heute, was schön war. Immer mal wieder andere Waldsorten.
Nach einer Hängebrücke befanden wir uns in einem Tal, das sah unberührt aus. Es war uns als ob hier Dinosaurier leben könnten. Es hätte uns zumindest nicht allzu sehr gewundert.
Schon im nächsten Tal veränderten sich die Berge wieder. Sie waren im letzten Abschnitt bewaldet gewesen. Jetzt wurden sie wieder kahler.

Wir liefen etwa 25,5km bis zum Hope Halfway Shelter. Wir dachten wir würden dort Jake treffen, aber er war noch weiter gelaufen. Er hatte alle Southbounder vor uns so lange vollgequatscht und ausgefragt, dass diese gar keine Lust mehr hatten stehen zu bleiben und mit uns zu reden. Und wir hatten gehofft er könne uns mit ein paar neuen Informationen versorgen. Naja, dann waren wir eben alleine in der Hütte.

Beim Abendessen zubereiten passierte mir dann noch ein schlimmes Missgeschick. Ich verlor die Kontrolle des Topfdeckels beim Nudelwasser abgießen und die Spaghetti landeten im Dreck. Der Grund war eine kleine Panik, da hunderte von Sandflies mich belagerten. Henning rettete unser Essen.
Ende gut, alles gut.

Um kurz nach halb 8 stolperte dann noch ein amerikanisches Pärchen herein. Doch nicht allein.

PS: Hennings Schuhe fallen immer mehr auseinander und wir versuchen immer wieder die Löcher zu stopfen und die Risse zu nähen. Ohne großen Umweg kommen wir nämlich nicht vor Wellington an einem Schuhgeschäft vorbei.

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